100 Jahre Strom in Ebersweier
Transformatorenstation wird herausgeputzt
Vor dem ersten Weltkrieg besaß Ebersweier noch keinen Stromanschluss, erst 1920 ging den Bewohnern im kleinen Dörfchen ein elektrisches Licht auf. Der Gemeinderat von Ebersweier vergab 1911 noch die Arbeit des Laternenlicht-Anzünders. Doch 1915, schon Anfang des ersten Weltkrieges, erloschen die Petroleum-Straßenlampen mangels Brennstoff. Ab Februar 1920 verfügte Ebersweier, mit der begonnenen elektrischen Installation in der Transformatorenstation, über Strom und folglich des Nachts, dank der 49 aufgestellten Masten, über eine richtige elektrische Straßenbeleuchtung. Die Trafostation "Typ XII" am Friedhof wurde 1923 fertiggestellt und damit waren die gesamten Elektrifizierungsarbeiten für Ebersweier beendet. Mit der Stromversorgung begann auch der Aufbruch in eine neue Zeit. Die Ebersweierer wollten nun anstatt ihrer bisherigen Petroleumleuchten möglichst schnell elektrisches Licht und die Landwirte und Handwerker mit Elektromotoren ihre Arbeit erleichtern.
100 Jahre später hat der Verein HEIMATgeschichte Ebersweier dieses spannende Thema aufgegriffen und erforscht. Außerdem wurde in vielen ehrenamtlichen Stunden und mit finanzieller Unterstützung, u.a. vom E-Werk Mittelbaden, die Transformatorenstation am Friedhof saniert und liebevoll zum Schmuckstück herausgeputzt. Ein weiteres Kleinod im Ort, das schon seit vielen Jahren vom NABU Deutschland als Vogelhotel erhalten wird.
Zimmermann Bernhard "Benno" Reinbold übernahm ehrenamtlich, mit Unterstützung von Handlanger und Ortsvorsteher Horst Zentner, die Zimmerer- und Dacharbeiten. Außerdem stiftete er das gesamte Holz für die neue Dachlattung. Die Renovierung liegt in den letzten Zügen und viele fleißige Hände der Mitglieder*innen der HEIMATgeschichte Ebersweier e.V. sind gefragt. So haben Simone Brüderle und Christel Huber die toll gestaltete Beschriftung an der neuen Fassade angebracht. "Strom seit 1920 in Ebersweier", so der Wortlaut. Zwei Vögel im Schriftzug weisen auf das Vogelhotel hin.
Am 12. September 2021 soll dann auch endlich, mit einem Jahr Verspätung, gefeiert werden. Ein gemütlicher, bewirteter Hock rund ums neue historisch-technische Denkmal mit musikalischer Unterhaltung und einer Sonderausstellung zum Thema "Strom" ist geplant.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.