Lucia Morelli boxt im April in der Nord-West-Halle in Offenburg
Ortenau. In der Jugend machte ich Leichtathletik und spielte Handball in Hornberg. Vor ziemlich
genau zehn Jahren, im Februar 2005 betrat ich zum ersten Mal ein
Kampfsport-Studio in Offenburg. Dort habe ich zunächst mit Kickboxen
begonnen. Ziemlich schnell stellte sich heraus, dass mein Hauptinteresse
dem reinen Boxen galt. Zu diesem Zeitpunkt war ich bereits 26 Jahre
alt, also hatte ich keine Zeit mehr Amateur-Kämpfe zu bestreiten und
begann sofort mit Boxkämpfen nach Profi-Regeln.
Bereits nach zehn Monaten Training bestritt ich meinen ersten Boxkampf. Dies war zwar
in sehr kleinem Rahmen in Karlsruhe, aber der Boxsport hatte mich in
seinen Bann gezogen. Im Ring zu stehen, alleine, Auge in Auge mit meiner
Gegnerin bedeutet für mich Adrenalin pur. Wenn dich der Ringrichter am
Ende des Kampfes als Siegerin erklärt und dir die Fans zujubeln, sind
das fast unbeschreibliche Glücksgefühle.
Damals trainierte ich unter Andy Preuß, er hat mich acht Jahre lang betreut und er steht noch
heute in einer Ringecke. Unterstützt werde ich auch von meinem damaligen
Co-Trainer Thomas Klaus. Seit etwa drei Jahren werde ich von Trainer
Dominik Junge vom „Mach1“ in Karlsruhe betreut. Zweimal die Woche fahre
ich nach Karlsruhe, in der Vorbereitungszeit auch öfter. Nach
Möglichkeit versuche ich ein paar Tage am Stück dort zu bleiben. Dann
kann ich bei meiner guten Freundin, Tasheena Bugar wohnen. Sie ist eine
sehr erfolgreiche Amateur-Boxerin mit Ambitionen für Olympia. Ja, wir
Boxerinnen halten zusammen, Boxen ist auch irgendwie Familie. Apropos
Familie, meine Eltern Grazia und Fernando sowie mein Bruder Antonio
versuchen, bei jedem meiner Kämpfe live dabei zu sein. Das ist mir sehr
wichtig und gibt mir Kraft im Ring.
In der Wettkampf-Vorbereitung trainiere ich circa sechs Mal in der Woche. In
Karlsruhe mache ich ausschließlich boxspezifisches Training. Kondition,
Kraft und Fitness hole ich mir in den Kursen bei „Life Fitness“ in
Elgersweier. Dazu kommen Trainingseinheiten wie Laufen, Schwimmen und
Fahren mit dem Rennrad. Meinen größten Erfolg und auch bisher schönstes
Erlebnis hatte ich im Januar 2013. Da konnte ich in Ulm mit einem
Zehn-Runden-Sieg gegen die Lokalmatadorin Rola El Halabi gleich drei
Weltmeister-Titel auf einen Streich gewinnen. Danach wurde ich sogar
nach Italien in meinen Geburtsort San Severo eingeladen und von
Bürgermeister Gianfranco Savino für meine sportlichen Erfolge geehrt.
Anschließend durfte ich mich im goldenen Buch der Stadt eintragen.
Mein größter Wunsch war es schon immer, einmal in meiner Wahlheimat
Offenburg in den Ring zu steigen. Dieser Wunsch geht am 11. April
endlich in Erfüllung. Im Rahmen einer „Krasniqi Event“-Veranstaltung
werde ich einen WM-Ausscheidungskampf bestreiten. Wenn ich diesen Kampf
gewinne, erhalte ich die Chance um einen weiteren WM-Titel
voraussichtlich auch in Offenburg zu boxen.
Unser gesamtes Team mit Trainern, Cutman Thilo Kudler sowie Betreuerin Aleksa Knebel freut
sich sehr auf diese Veranstaltung. Gegnerin ist Sopio Putkaradze aus
Georgien. Sie ist eine sehr starke Gegnerin mit nur drei Niederlagen in
ihrem Kampfrekord. Ich gehe in den Ring, um zu kämpfen und das spüren
die Zuschauer und das werden sie auch im April in der Nordwest-Halle
spüren, das verspreche ich.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.