Bilderbuchkarrieren
Arno Ehret: Gerd Müller war das Vorbild des Handball-Weltmeisters

Arno Ehret

Hünenberg. Der raketenhafte Aufstieg von Arno Ehret, der in seiner glanzvollen Handball-Karriere als
bester Linksaußen der Welt bezeichnet wurde, ist einer schweren
Verletzung zu verdanken, denn seine Leidenschaft galt dem Fußball. Gerd
Müller war sein Vorbild, und dessen Rückennummer 13 sollte den quirligen
Flügelflitzer immer begleiten. Mit 15 Jahren wurde ihm nach schweren
Bänderrissen empfohlen, die Sportart zu wechseln.

Da er zu dieser Zeit schon ab und zu beim TV Seelbach ausgeholfen hatte, machte
er dort einfach mit dem Handballspielen weiter. Bereits mit 17 Jahren
stand er in der ersten Mannschaft des TVS und hatte vom TuS Hofweier
schon einige Anfragen. Doch er hielt sich noch nicht für reif genug.
„Bei einem Freundschaftsspiel gegen Banja Luka mit den
Weltklassespielern wie Hrvoje Horvat oder Zdenko Zorko merkte ich, dass
mir gar nicht so viel zu diesen Handball-Größen fehlte.“ Der Wechsel
nach Hofweier löste bei Ehret eine weitere Leistungsexplosion aus, und
es war nur eine Frage der Zeit, bis er den Sprung in die
Nationalmannschaft schaffen sollte. Der Schlachtruf „Hebe se“ schallte
durch die Hohberghalle. Gemeint war die gegnerische Mannschaft, denn
Ehret selbst war kaum zu halten.

Insgesamt warf er 1275 Bundesligatore und war 1979 (im Vizemeister-Jahr) und 1981
Torschützenkönig. Arno Ehret wurde zu 121 Länderspielen berufen und
erzielte hier als Linksaußen immerhin stolze 308 Treffer. Höhepunkte im
Trikot mit dem Bundesadler war der vierte Platz bei Olympia 1976 in
Montreal und der Gewinn der Weltmeisterschaft 1978 in der Bröndbyhalle
in Kopenhagen unter „Magier“ Vlado Stenzel (20:19 gegen die UdSSR).

Auch als Trainer machte sich Ehret einen Namen. Von 1982 bis 1985 als
Spielertrainer in Hofweier und ab 1986 war er sieben Jahre Coach der
Schweizer Nationalmannschaft. Danach, bis 1999, Bundestrainer und
Sportdirektor des DHB. Es folgte ein Jahr auf der Trainerbank des VfL
Gummersbach, ehe er von 2000 bis 2006 nochmals die Eidgenossen
trainierte. Seine letzten Trainerstationen waren die Schweizer
Erstligisten RTV Basel und GC Amicitia Zürich. Heute betreibt Ehret die
Coaching-Agentur „Teamwork“ in Hünenberg (Schweiz).

Autor: woge

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