Sorge vor Netzwechsel an der Rheinschiene ist Vergangenheit
Keine Probleme mehr mit den Roaming-Gebühren

Wer im EU-Ausland Urlaub macht, zahlt seit dem 15. Juni keine Roaming-Gebühren mehr, wenn er mit dem Handy telefoniert. | Foto: gro
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  • Wer im EU-Ausland Urlaub macht, zahlt seit dem 15. Juni keine Roaming-Gebühren mehr, wenn er mit dem Handy telefoniert.
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Ortenau (gro). Seit Donnerstag fallen keine Zusatzkosten mehr an, wenn im EU-Ausland mit dem Handy telefoniert wird. Die ungeliebten Roaming-Gebühren gehören in den Mitgliedsstaaten sowie in Norwegen und Island der Vergangenheit an. Eine Erleichterung für die Verbraucher, gerade entlang der Rheinschiene, wo sich die Mobilnetze aus Deutschland und Frankreich überlappen. Denn künftig spielt es keine Rolle mehr, welches Netz genutzt wird: telefonieren, SMS versenden und surfen im mobilen Internet gibt es zum Inlandstarif.

Es gibt allerdings Ausnahmen: Um zu verhindern, dass sich findige Verbraucher günstige SIM-Karten in anderen EU-Ländern kaufen und diese immer im Ausland nutzen, gibt es eine "Fair-Use-Klausel". "Wer sich dauerhaft in ein fremdes Netz einwählt, für den können, müssen aber nicht zusätzliche Gebühren anfallen", klärt Karoline Wojtal vom Europäischen Verbraucherzentrum in Kehl auf. Nach vier Monaten können die Netzbetreiber diese Kosten geltend machen. "Der Verbraucher muss aber darüber informiert werden und er kann sich dazu äußern, warum er solange das fremde Netz nutzt", so die Juristin. Denn es könnte sein, dass es sich lediglich um ein Auslandsemester, ein Praktikum oder einen längeren Arbeitsaufenthalt im Ausland handelt. "Wir gehen davon aus, dass es für Grenzgänger problemlos wird. Denn sie fahren am Abend wieder zurück in ihr Heimatland und loggen sich in ihr Netz ein", sagt Karolina Wojtal.

Das neue Motto "Roam like at home" gilt allerdings nicht, wenn aus dem deutschen Netz ins Ausland telefoniert wird. "Das hat mit Roaming nichts zu tun", stellt Wojtal fest. "Wer mit einem deutschen Vertrag von Deutschland aus ins ausländische Netz telefoniert oder eine SMS verschickt, der muss nach wie vor mit höheren Kosten rechnen, so wie bisher auch."

Grundsätzlich dürfen die vertraglich festgelegten Datenpakete oder Freiminuten künftig auch ins Ausland mitgenommen werden. "Es gibt eine Ausnahme", macht Karolina Wojtal aufmerksam. "Bei Verträgen mit einer High-Speed-Flatrate darf der Anbieter deckeln und eine Obergrenze für das Ausland festlegen. Der Nutzer muss allerdings sowohl über das Erreichen der Obergrenze als auch über mögliche Zusatzkosten informiert werden. Fallen mehr als 60 Euro an, wird die Verbindung zum Schutz des Verbrauchers automatisch gekappt. Genaueres können wir allerdings noch nicht sagen, denn es ist noch nicht bekannt, wie die Anbieter dies ausgestalten."

Wer im EU-Ausland Urlaub macht, zahlt seit dem 15. Juni keine Roaming-Gebühren mehr, wenn er mit dem Handy telefoniert. | Foto: gro
Wenn, wie hier im Kehler Rheinvorland, das Mobilnetz wechselt, müssen sich Spaziergänger keine Sorgen mehr machen. | Foto: gro

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