Polizeipräsidium Offenburg zieht positive Bilanz – Sicherheitskonzept ging auf
Wenn es Streit gab, war meist Alkohol im Spiel

So friedlich, wie hier in Fischerbach, feierten die Narren meist im Bereich des Polizeipräsidiums Offenburg. | Foto: Foto: ag
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Ortenau. Die Polizei zieht ein überwiegend positives Fazit der diesjährigen Fastnachtszeit – obwohl
es nach den Ereignissen in der Silvesternacht in Köln so manche
Bedenken zum Auftakt der närrischen Tage gegeben hatte.

Die Polizei hatte mit den Veranstaltern auf breiter Basis vorgesorgt: Wie im
Vorjahr wurden schon im Vorfeld, aber auch nach den Veranstaltungen
vermehrt Kontrollstellen eingerichtet, bei denen das Augenmerk
hauptsächlich auf das Führen von Kraftfahrzeugen unter Drogen- und
Alkoholeinfluss gerichtet war. Hier erwiesen sich die Verkehrsteilnehmer
überwiegend als verantwortungsbewusst, nur wenige Fahrer mussten aus
dem Verkehr gezogen werden.

Was sich erneut als vorteilhaft auf die verschiedenen Veranstaltungen auswirkte, waren die frühzeitig mit
den Veranstaltern entwickelten Sicherheitskonzepte. Dies wurde auch von
Markus Huber, Leiter des Polizeireviers Haslach, bestätigt. Nach dessen
Wahrnehmung sorgte das Konzept sowie die Tatsache, dass die Veranstalter
all ihren Verpflichtungen nachkamen, für einen guten Ablauf.

Das Thema Jugendschutz spielte auch bei der diesjährigen Kampagne eine
große Rolle. Dieses Jahr fielen wieder einige zum Teil erheblich
alkoholisierte Jugendliche auf, die von Rettungskräften versorgt werden
mussten. Die Zahlen blieben aber insgesamt überschaubar. Keine großen
Beanstandungen meldeten die Polizeireviere in Achern und Kehl. Walter
Kautz, Leiter des Reviers in Bühl, lobte die Fastnachter als „äußerst
diszipliniert“, was er unter anderem daran festmachte, dass sie
beispielsweise viele Fahrgemeinschaften bildeten.

Im Bereich Lahr wurden während der närrischen Zeit vermehrt Platzverweise erteilt,
um Eskalationen durch die zumeist alkoholisierten Störer früh zu
unterbinden. Präsidiumsweit registrierten die Polizisten erneut: Wo es
zu körperlichen Auseinandersetzungen kam, da war in aller Regel Alkohol
im Spiel.

Das positive Fazit der Fastnacht lässt sich auch auf Offenburg übertragen. Allerdings kam es an einzelnen Tagen zu mehreren
Gewaltdelikten im Revierbereich Offenburg, sagte Peter Dieterle, Leiter
des Polizeireviers Offenburg. Die Übergriffe und Tätlichkeiten, welche
teilweise heftig waren, richteten sich oft gegen Polizeibeamte. Bei den
Tätern handelte es sich überwiegend um Personen, die keinen Bezug zur
Fastnacht hatten, betonte er sehr deutlich.

Eine Ausnahme: Eine 27 Jahre alte Frau wurde am späten Samstagabend in Offenburg am Rande
einer Fastnachtsveranstaltung zwischen der Steinstraße und der
Hauptstraße von einem jungen Mann derart bedrängt, dass die Polizei um
Hilfe gebeten wurde. Den Beamten gelang es den zudringlichen
Fastnachtsbesucher um 23.30 Uhr vorläufig festzunehmen. Den aus Algerien
stammenden Mann erwartet eine Anzeige wegen Nötigung und Verdacht der
Beleidigung auf sexueller Grundlage.

Nach bisherigen Erkenntnissen fielen die Besucherzahlen bei den Veranstaltungen
insgesamt geringer aus, was vermutlich vor allem dem
„narrenunfreundlichen“ Wetter geschuldet war. Am Rosenmontag mussten
wegen des Sturmtiefs „Ruzica“ mit seinen orkanartigen Böen viele Umzüge
abgesagt oder konnten aus Sicherheitsgründen nur einschränkt abgehalten
werden. „Es ist zu nichts Außergewöhnlichem gekommen, was es nicht jedes
Jahr gibt“, diese Einschätzung von Jörn Hinrichsen, Leiter des
Polizeireviers Gaggenau, lässt sich auf den gesamten Bereich des
Polizeipräsidiums Offenburg übertragen.

Autor: st/gro

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