Begleiter unterstützen bei der Orientierung und Qualifizierung
Suche nach der richtigen Ausbildung

Simon Türkl, Waldhotel Grüner Baum, Katharina Rist, Horst Sahrbacher, Eva Götz, Gunnar Schröter, Arbeitsagentur (v.l.). | Foto: Jäger
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Ortenau. Die Agentur für Arbeit Offenburg nahm die „Woche der Ausbildung“ zum Anlass, über ihr
Projekt „Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BvB) zu informieren. Rein
rechnerisch müsste im Ortenaukreis derzeit jeder Bewerber eine
Ausbildungsstelle bekommen. Auf 2270 Suchende kommen 2848 gemeldete
Angebote.

Die Wirklichkeit sieht anders aus. Manche Jugendliche finden keinen Ausbildungsplatz. Die Gründe hierfür sind vielfältig:
Konzentration auf einige wenige oder für sie ungeeignete Berufsbilder,
schlechte Noten oder Schwierigkeiten, sich bei Bewerbungen positiv
darzustellen sind einige. Auch die Zahl psychischer Vorbelastungen
steigt bei jungen Menschen an. „Das Projekt ‚BvB‘ hat zum Ziel, diesen
Jugendlichen mit besonderem Unterstützungsbedarf zu helfen, einen
Ausbildungsplatz zu finden. Wir vermitteln sie an das CJD Jugenddorf
Offenburg, wo sie bis zehn Monate am Förderprojekt teilnehmen“, erklärte
Horst Sahrbacher, Vorsitzenden der Geschäftsführung der Agentur für
Arbeit Offenburg.

Derzeit sind 150 Teilnehmer, meist mit Hauptschulabschluss, zwischen 16 bis 25 Jahren im Programm. Jeder
bekommt einen Bildungsbegleiter zur Seite gestellt, der bis zu 28
Teilnehmer betreut. Über die Unterstützung bei beruflicher Orientierung
und Qualifizierung hinaus umfasst die Betreuung auch die Hilfe bei
persönlichen Problemen, die einer Ausbildung im Weg stehen. „Wir haben
Werkstätten in allen Fachbereichen, die unsere Teilnehmer durchlaufen.
So können sie feststellen, wofür sie sich interessieren und wo ihre
Stärken liegen“, sagte Eva Götz vom Jugenddorf. Praktiker fördern und
begleiten die Teilnehmer individuell. Ein Tag pro Woche gibt es
Schulunterricht in allgemeinen Fächern. Auch werden soziale Kompetenzen
vermittelt. Ziel ist, das Potential des Teilnehmers zu erschließen und
auszuschöpfen. Das Vermitteln von externen Praktika gehört ebenfalls
dazu. Dafür stehen die Projektleiter ständig in Kontakt mit geeigneten
Firmen in der Region. Ein Ziel des Projekts BvB ist es auch, die
Abbruchquote möglichst gering zu halten. Wenn der Beruf geeignet ist und
der Betrieb passt, ist die Chance dafür groß.

Wie gut so ein Coaching funktionieren kann, erzählte die 18-jährige Katharina Rist. Sie
hatte das Gymnasium in der elften Klasse verlassen und war unschlüssig,
welchen Beruf sie erlernen sollte. Ein Praktikum in einem Altenheim
zeigte, dass das nicht ihr Weg war. Ein weiteres Praktikum bei einem
Steuerberater führte auch nicht zu einer Ausbildungsstelle. Über die
„BvB“ wurde ihr ein Praktikum im Hotelfach im Landhotel Grüner Baum in
Oberkirch angeboten. Einen Beruf in der Gastronomie hatte sie eigentlich
ausgeschlossen. Als Kind einer Gastronomenfamilie hatte sie schlechte
Erfahrungen gemacht. Nun erkannte sie beim Durchlaufen der Abteilungen,
dass ihr der Beruf der Köchin Spaß macht und bekam einen Ausbildungsvertrag.

Autor: djä

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