„Lebenslanges Lernen“ im Beruf wird immer wichtiger

Dr. Dirk Gebert, Gewerbe-Akademie
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Ortenau. „Leben, arbeiten und weiterbilden“ waren wichtige Stichworte für das Expertenteam des
Netzwerks Fortbildung, das am Donnerstag bei der gemeinsamen
Telefonaktion mit dem Stadtanzeiger Rede und Antwort stand. Um Punkt 16
Uhr läutete auch schon das Telefon bei Oliver Heitz von der
Paritätischen Berufsfachschule für Sozial- und Pflegeberufe und Ingrid
Strehlow, Agentur für Arbeit.

„Welche Möglichkeiten habe ich, um meine Kenntnisse auf den neuesten Stand zu bringen?“ und „Welche
Fördermöglichkeiten bestehen für mich?“ Diese und weitere Fragen
beantwortete die Expertin. Fragen, die sie auch bei der Agentur für
Arbeit gestellt bekommt, wenn sich Berufsrückkehrer nach
Fördervoraussetzungen erkundigen. „Man merkt, dass lebenslanges Lernen
immer wichtiger wird. Die Weiterbildung und der Erwerb von zusätzlichen
Kenntnissen gewinnen an Bedeutung.“

Dass die Ansprüche steigen, bemerkt auch Oliver Heitz. Bei ihm stellen diese allerdings die
Auszubildenden. „Man merkt, dass die  Erwartungen, die sie an den
Betrieb haben, größer werden.“ Und noch etwas fällt ihm auf: „Immer mehr
Menschen mit Migrationshintergrund interessieren sich für die Pflege-
und Sozialarbeit.“ Woran das genau liegt, kann Heitz nicht sagen. „Oft
unterschätzen die Menschen jedoch den dokumentarischen Aufwand, bei dem
das Schriftliche im Vordergrund steht. Das gehört genauso dazu wie die
soziale Arbeit mit den Menschen.“

Für den Bereich Sprachen stand Günter Fröhlich von der Volkshochschule Ortenau den Anrufern Rede und
Antwort. „Generell bemerke ich, dass viele Unternehmen von ihren
Mitarbeitern zu schnell zu viel verlangen. Ein Kundendienstmonteur, der
in zwei bis drei Wochen fit für einen Auslands-einsatz gemacht werden
soll – das klappt oft nicht.“ Für einen etwa 30-Jährigen, der Englisch
bis zur zehnten Klasse an der Realschule hatte und ein Dreierkandidat
war, rechnet Fröhlich mit etwa zwei Jahren. „Geht man einmal pro Woche
in den Kurs, benötigt man diese Zeit durchaus, um im Ausland bestehen zu
können.“

Die klassischen Weiterbildungsangebote der Gewerbe-Akademie und des IHK-Bildungszentrums sind einerseits
Betriebswirt und Bilanzbuchhalter, andererseits Industriemeister und
Technischer Fachwirt. „Die Interessenfelder der Anrufer waren wieder
vielseitig“, berichtet Dr. Dirk Gebert von der Gewerbe-Akademie.
Personalwesen, Tourismus und natürlich die Kurse zum Betriebswirt wurden
nachgefragt. Aber auch Fragen zur Weiterbildung als Web-Designer wurden
ihm gestellt. „Diese Anfrage hat mir der Kollege weitergeleitet“,
erzählt Sandra Tonello vom IHK-Bildungszentrum. „Wir haben in diesem
Bereich gerade das passende Angebot.“ Während sich die Gewerbe-Akademie
für das Handwerk verantwortlich zeichnet, liegt der Schwerpunkt des
IHK-Bildungszentrums auf der Industrie. Beide bieten Weiterbildungen im
kaufmännisch und gewerblich-technischen Bereich an. Das Netzwerk
funktioniert.

Die Tourismus-Frage hat Gebert an Bianca Böhnlein vom Regionalbüro für berufliche Fortbildung weitergeleitet. Sie
übernimmt die Lotsenfunktion im Netzwerk Fortbildung. „Der Arbeitsmarkt
ist einem Wandel unterworfen“, erklärt sie im Hinblick auf den
Fachkräftemangel. „Die Zahlen sprechen Bände, denn Arbeitgeber haben
sich noch nicht komplett darauf eingestellt, dass eine
Mitarbeiterförderung auch einem Fachkräftemangel entgegenwirkt.“ Bianca
Böhnlein ist im Regionalbüro für die Ortenau erreichbar unter Telefon
0781/793193 oder per E-Mail unter regionalbuero@hwk-freiburg.de.

Autor: bos/mgs

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