Tierhilfs- und Rettungsorganisation warnt
Jungtiere nicht unüberlegt mitnehmen

Die Tierhilfs- und Rettungsorganisation hat eine Sondergenehmigung, um junge Wildtiere aufzunehmen. | Foto: Tierhilfs- und Rettungsorganisation
  • Die Tierhilfs- und Rettungsorganisation hat eine Sondergenehmigung, um junge Wildtiere aufzunehmen.
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  • hochgeladen von Anne-Marie Glaser

Ichenheim(st). Bald ist wieder die sogenannte Setzzeit. Rehe, Füchse und andere Wildtiere bringen dann ihre Jungen auf die Welt. Zu dieser Zeit herrscht auch Hochbetrieb in der Tierhilfs- und Rettungsorganisation (THRO) in Ichenheim. Viele dieser Jungtiere landen bei den Tierrettern, allesamt weitgehend gesund, heißt es in einer Presseinformation. Warum sie dort landen, ist laut THRO aber meist auf das unüberlegte Handeln von vielen Tierfreunden zurückzuführen.

Mutter kommt meist zurück

Sie fänden das Jungtier meist alleine, doch in vielen Fällen sei die Mutter nicht weit. „Die Alten sind in der Nähe und beobachten es. Es kann zwar bis zu einer Stunde dauern, aber die Mama kommt fast immer zurück“, so Monika Ehrlacher, stellvertretende Vorsitzende der Tierhilfsorganisation. Tatsächlich würden Rehe ihre Jungtiere für eine Weile im hohen Gras zurücklassen, wo sie regungslos liegen blieben, wenn das Muttertier eine Gefahr wittere. Füchse würden häufig ihre Jungen für einige Zeit alleine lassen, um auf die Jagd zu gehen. Geduld sei das A und O. „Erst abwarten, dann handeln“, fasst Monika Ehrlacher zusammen.

Strafbar

Wer das Jungtier trotz gutem Zustand mitnehme, zerreiße nicht nur eine Familie, er mache sich sogar strafbar. Das Gesetz verzeichne dies unter die Jagdwilderei. Nur bei offensichtlich geschwächten, kranken, ausgehungerten oder völlig durchnässten Jungtieren oder wenn sich tatsächlich kein Elterntier kümmere, müsse gehandelt werden. Wer sich unsicher sei, sollte vorab bei der Tierhilfsorganisation anrufen und dort Rat unter 07807/949181 einholen. Verletzte Tiere sollten laut THRO jedoch ohne Umweg direkt zum Tierarzt gebracht werden. Als einziger Verein in der Region nehme die Tierhilfs- und Rettungsorganisation e. V., welche eine Sondergenehmigung besitze, dann diese Wildtiere auf. Jungtiere würden aufgezogen und verletzte Tiere gesund gepflegt, bis man sie hoffentlich wieder in die Natur entlassen könne. Doch dies koste Zeit und Geld. Der Verein finanziere sich alleine über Spenden und Mitgliederbeiträge. „Wir sind für die Tiere da, wenn sie uns brauchen, aber die Flut an Jungtiere ist manchmal kaum zu bewältigen, geschweige denn zu finanzieren“, so Erlacher.

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