Deutsch-Französischer Illustrationspreis
Europa - Demokratie und Freiheiten
Straßbourg/Ortenau (st) Der Deutsch-Französische Illustrationspreis 2024 (Prix Franco-Allemand de l’Illustration) geht zu gleichen Teilen an die beiden Künstlerinnen Noémie Chust und Sara Esmaeelzadeh. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis ist eine Initiative der Rotary-Clubs Straßburg und Offenburg-Ortenau, die damit vor allem jüngere Grafiker und Zeichner motivieren und fördern möchten.
Das Wettbewerbsthema lautet "Europa - Demokratie und Freiheiten"
Die Assoziation zu Tomi Ungerer und seinem Werk liegt nahe. Und so konnte denn auch Thérèse Willer, die ehrenamtliche Chefkonservatorin des Tomi Ungerer Museums, als Jury-Vorsitzende gewonnen werden: „Das Wettbewerbsthema ‚Europa - Demokratie und Freiheiten‘ haben beide Preisträgerinnen überzeugend interpretiert. In einem sehr unterschiedlichen grafischen Stil, mal poetisch, mal prägnant, behandeln sie verschiedene Themen, die sie berührten, wie die Freiheit der Frauen, Krieg und Diskriminierung. Die Zeichnungen von Chust und Esmaeelzadeh lassen diese grundlegenden Fragen in einem besonders sensiblen Licht erscheinen.“ Von deutscher Seite komplettierten die Kulturjournalistin Dagmar Gilcher und Patricia Potrykus, die Leiterin der Offenburger Städtischen Galerie, die Jury. Die Ausstellung wird vom Elsässer Illustrator Jean-Valentin Pascklin kuratiert, der auch die Organisation der Preisverleihung übernommen hatte.
Für Noémie Chust stand schon immer fest, dass sie sich als Künstlerin selbstständig machen wollte. Mit 17 Jahren hatte sie ihre erste Ausstellung in der Galerie Slow in Paris. Zwei Jahre später gewann sie den Preis als beste Künstlerin national im Bereich der in Frankreich so wichtigen Kunstform Comic (Bande dessinée). Ihre Ausbildung machte sie von 2016 bis 2021 an der Haute école des arts du Rhin (HEAR) in Straßburg. Jetzt ist gerade mal 26 Jahre alt und kann bereits auf eine Vielzahl von Ausstellungen, meist in Paris, Veröffentlichungen für renommierte Verlage und mehrere Kunst-Preise verweisen.
Die in Teheran geborene Sara Esmaeelzadeh (Jahrgang 1997) strebte nach dem Studium der französischen Literatur zunächst eine Verlagskarriere an, bevor sie sich ihrer Begabung im grafischen Design bewusst wurde. Inzwischen hat sie ihr Studium an einer der renommiertesten französischen Privatschulen, der 1949 in Tours gegründeten École Brassart, aufgenommen. Niederlassungen für die 450 Studenten befinden sich in fast allen französischen Großstädten, auch in Straßburg. Klassisches Grafik-Design, aber immer mehr auch Computergrafik für Film und Werbung werden hier gelehrt. Das Studium endet mit der Prüfung zum Grafik- und Multimedia-Designer. Auf dem Sockel von Freiheit und Demokratie, so erklärt sie ihre Zeichnung, haben die Menschenrechte, die Gleichheit und die Gerechtigkeit ihre Basis.
Preisverleihung in der Chapelle de la Rencontre
Die Preisverleihung findet statt am Donnerstag, dem 23. Mai um 18 Uhr in der Chapelle de la Rencontre in Straßburg. Neben den prämierten Arbeiten werden ab 16 Uhr bereits weitere Werke der Preisträger ausgestellt. Die Veranstaltung ist öffentlich.
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