Springerle-Museum in La Petite Pierre
Zuckerbäcker über die Schulter schauen
La Petite Pierre (id). In der Weihnachtsbäckerei gibt es manche Leckerei. Und eine hat im Elsass sogar ihr eigenes Museum: das Springerle. Ein Eischnee-Gebäck mit Anis, das seinen Namen der Tatsache verdankt, dass der Bäcker leicht auf die Form schlagen muss, um den Teig auszulösen. Außerdem gehen Springerle beim Backen auf – sie springen also.
Die Geschichte der Plätzchen sowie der zugehörigen Form, der Model, werden im Museum anhand zahlreicher Exponate erlebbar. Die älteste stammt aus dem 15. Jahrhundert und zeigt die Kreuzigung. Waren die Motive einst kirchlicher Art, schließlich wurden Springerle für Kirchenfeste wie Weihnachten oder Ostern gebacken, kamen im Laufe der Jahre verstärkt weltliche Motive hinzu. Beispiele dafür: Herzen für Hochzeiten, einst moderne Technologien wie Züge oder Raddampfer, Tiere, Szenen aus dem täglichen Leben, aber auch das Alphabet, das Kindern helfen sollte, dieses zu erlernen. Denn sie durften die Plätzchen dann erst essen, wenn sie das Alphabet konnten.
Gefertigt werden die klassischen Modeln aus Birnbaum-Holz, da dieses stabil ist, nicht splittert und sich die Fasern bei Nässe nicht aufstellen. Denn nur so ist es möglich, die feinen Linien der Motive von der Form auf den Teig zu übertragen. Wer den Zuckerbäckern dabei über die Schulter schauen möchte, hat dazu am am heutigen Sonntag, 17. Dezember, von 14 bis 17 Uhr die Gelegenheit, am 24. Dezember von 13 bis 15 Uhr.
Nach dem Museumsbesuch empfiehlt sich ein Rundgang durch La Petite Pierre und die Besichtigung der Kirche des Grafen von Lützelstein sowie der Ausstellung „Das Abenteuer der Nordvogesen" auf Burg Lützelstein.
Info: Das Musée des Springerle, Arts et Traditions populaires, in La Petite Pierre ist bis 31. Dezember samstags und sonntags von 10 bis 12 und von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 2,50 Euro. Weitere Infos gibt es im Internet unter www.musee-sceau.com oder unter Telefon 0033/388704230.
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