Ausstellung in Basel
Wolfgang Tillmanns in der Fondation Beyeler

Wolfgang Tillmanns, Nite Queen, 2013  | Foto: Courtesy Galerie Buchholz, Berlin/Cologne, Maureen Paley, London, David Zwirner, New York
  • Wolfgang Tillmanns, Nite Queen, 2013
  • Foto: Courtesy Galerie Buchholz, Berlin/Cologne, Maureen Paley, London, David Zwirner, New York
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Basel (st). Die große Sommerausstellung in der Fondation Beyeler ist dem Künstler Wolfgang Tillmans gewidmet. Es ist die erste umfassende Auseinandersetzung mit dem Medium der Fotografie in der Fondation Beyeler, in deren Sammlung sich schon seit einiger Zeit eine bedeutende Gruppe von Bildern des Künstlers befindet. Zu sehen sind rund 200 fotografische Arbeiten von 1986 bis 2017 und eine neue audio-visuelle Installation.

Bekannt wurde Tillmans in den frühen 90er-Jahren mit heute ikonischen Bildern über das
Lebensgefühl einer Generation, geprägt von unbeschwertem Freiheitsdrang und der Lust, das Leben im Moment zu genießen. Doch schon bald erweiterte er den Fokus und nutzte das Experimentieren mit den Mitteln der Fotografie zum Erfinden einer neuen Bildsprache. Es entstanden Arbeiten mit und ohne Kamera sowie mit dem Fotokopierer. Neben traditionellen Genres wie Porträts, Aktdarstellungen, Stillleben oder Landschaftsbilder präsentiert die Ausstellung abstrakte Werke, die mit der Grenze des Sichtbaren spielen. Die Ausstellung zeigt, dass nicht Fotografie im klassischen Sinn im Vordergrund des Werkes von Tillmans steht, sondern das Schaffen von Bildern.
Tillmans‘ Werk wird gerne in Verbindung mit seiner Persönlichkeit wahrgenommen. Sein Engagement und seine Position in verschiedenen sozialen Kontexten ergeben ein Narrativ, das oft allzu selbstverständlich zum Leitfaden für das Verständnis seiner Arbeiten wird. Darüber gerät das, was die Bilder von Tillmans wirklich sind, was sie einmalig macht, was jedoch weniger direkt fassbar ist und sich schwer beschreiben lässt, in den Hintergrund. Die Ausstellung in der Fondation Beyeler versucht eine andere Annäherung an das Schaffen von Wolfgang Tillmans. Nicht ein Thema oder ein narrativer Zusammenhang prägen die Ausstellung; Ausgangs- und Angelpunkt sind die Bilder selbst. Die Fondation Beyeler mit ihrer Sammlung von herausragenden Werken der klassischen Moderne und Gegenwart erscheint als idealer Kontext, um zu zeigen, wie Tillmans das mechanische Medium der Fotografie in eine ausdrucksstarke eigenständige Bildsprache verwandelt hat. Eine Bildsprache, in der das Sehen als solches und damit auch die Wahrnehmung der Welt zum Thema werden.

Info: Die Ausstellung "Wolfgang Tillmanns" ist noch bis zum 1. Oktober in der Fondation Beyeler in Basel zu sehen. Öffnungszeiten sind täglich von 10 bis 18 Uhr, mittwochs bis 20 Uhr (während der Art Basel noch am heutigen Sonntag von 9 bis 19 Uhr). Erwachsene zahlen 25 Schweizer Franken Eintritt. Weitere Infos gibt es unter www.fondationbeyeler.ch.

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