Ausstellung in Mannheim
Pracht und Schönheit Indonesiens

Herzförmiges Schmuckstück, das mit 19 Steinen verziert ist. | Foto: Mauro Magliani
  • Herzförmiges Schmuckstück, das mit 19 Steinen verziert ist.
  • Foto: Mauro Magliani
  • hochgeladen von Daniela Santo

Java – tiefe Regenwälder, gefährliche Vulkane, geheimnisvolle Tempel. Über viele Jahrhunderte lang war die indonesische Inselwelt Heimat mächtiger hinduistischer und buddhistischer Königreiche. Zeitlos schöne Schmuck- und Kultgegenstände künden heute von ihrer längst vergangenen Pracht und Kunstfertigkeit. Gefertigt sind sie aus jenem Material, das die Menschen seit Jahrtausenden in den Bann zieht – Gold.

Mit der Sonderausstellung „Javagold“ fangen die Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim die Pracht und Schönheit Indonesiens ein. Die Schau präsentiert ein faszinierendes Kaleidoskop hinduistischer und buddhistischer Handwerkskunst. Sie vereint rund 400 einzigartige Schätze aus dem 7. bis 15. Jahrhundert. Goldene Meisterwerke wie Ringe, Arm- und Halsreifen sowie beeindruckende Diademe waren häufig bestimmten Gruppen, Schichten oder Lebensphasen vorbehalten. Sie erzählen von einer Gesellschaft, in der Macht, religiöse Ansprüche und Schönheit durch Goldobjekte ausgedrückt wurden. Stets haben die filigran verzierten Kleinodien neben ihrer dekorativen Funktion auch rituelle oder soziale Bedeutung. Diese lässt sich an den abwechslungsreichen Motiven ablesen.

Java liegt im Spannungsfeld zwischen Indien und China, zwischen Hinduismus und Buddhismus. Zwischen dem 7. und 15. Jahrhundert – in der sogenannten klassischen javanischen Periode – wurde das Inselreich von konkurrierenden Dynastien regiert. Um ihre Herrschaft zu legitimieren, verglichen sich die Könige mit Gottheiten. Sie bauten ein weit verzweigtes Handelsnetz auf und ließen prächtige Tempel- und Palastanlagen erbauen. Gold war als Zeichen von Status, Reichtum und Macht allgegenwärtig. Insbesondere Herrscher waren von Kopf bis Fuß mit kostbarem Goldschmuck ausgestattet. Die Fülle ist umso erstaunlicher, da es auf Java selbst kaum Goldvorkommen gibt und der seltene Rohstoff importiert werden musste. Die gezeigten Goldobjekte bestechen durch ihre kunstvolle und detailreiche Bearbeitung. Verschiedene Techniken kommen zum Einsatz. Die Vielfalt an Formen und Verzierungen ist atemberaubend. Die Motive sind von Indien beeinflusst, weisen aber auch Charakteristika auf, die die Kunst Javas einzigartig und unverwechselbar machen. Das Spektrum reicht von Tierdarstellungen wie dem Elefantengott Ganesha über Dämonenfratzen bis hin zu aufwändigen Blüten- und Rankenmotiven. Oft sorgen Schmucksteine wie Amethyst, Granat oder Saphir für farbenfrohe Glanzpunkte. Ein besonderer Höhepunkt der Schau sind komplette Schmuckensembles buddhistischer und hinduistischer Herrscherpaare. Bei der Präsentation beschreiten die Reiss-Engelhorn-Museen neue Wege. Dank innovativer 3D-Technik kommen die Besucher den Exponaten besonders nahe. Ohne Spezialbrille erleben sie an vier Displays ausgewählte Kleinodien von allen Seiten um ein Vielfaches vergrößert. Auf diese Weise offenbart jede noch so feine Verzierung ihre besondere Schönheit.

Info: Die Ausstellung "Javagold. Pracht und Schönheit Indonesiens" ist bis zum 13. April in den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim zu sehen. Öffnungszeiten sind von Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr, montags geschlossen, an baden-württembergischen Feiertagen von 11 bis 18 Uhr. Erwachsene zahlen 13,50 Euro Eintritt. Weitere Informationen gibt es unter www.rem-mannheim.de.

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