Ausstellung in Stuttgart
Markant und farbintensiv

Ernst Wilhelm Nay, Feuerfarben, 1962, Öl auf Leinwand
 | Foto: Elisabeth Nay-Scheibler, Köln/VG Bild-Kunst, Bonn 2018
  • Ernst Wilhelm Nay, Feuerfarben, 1962, Öl auf Leinwand
  • Foto: Elisabeth Nay-Scheibler, Köln/VG Bild-Kunst, Bonn 2018
  • hochgeladen von Daniela Santo

Ernst Wilhelm Nay (1902-1968) gilt als einer der eigenständigsten Vertreter der abstrakten Nachkriegsmalerei. Als junger Künstler noch von den Nazis diffamiert, wurde er nach dem Zweiten Weltkrieg mehrfach auf Biennale- und "documenta"-Ausstellungen gewürdigt.

Die Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart beherbergt mit über 20 Gemälden und Zeichnungen einen repräsentativen Bestand seiner Arbeiten, von denen eine Auswahl und die Leihgabe eines "Späten Bildes" anlässlich des 50. Todesjahres des Künstlers im zentralen Info-Raum in der Sammlung ausgestellt werden.

Nays konsequente, in markanten Sequenzen ablaufende Entwicklung stellt immer den "Gestaltwert der Farbe" ins Zentrum. Bis in die 1940er-Jahre ist noch die Nähe zu den "Fauves" und Ernst Ludwig Kirchners gegenständlichen Zeichen und heftigem Farbauftrag spürbar. In der Folge treten die gegenständlichen Bezüge immer mehr in den Hintergrund und Nay findet zu seinem ganz besonderen Expressionismus, der gekennzeichnet ist durch eine rhythmische Verzahnung von farbigen Scheiben (1954-1962). Diese klingen mal in zart modulierten, monochromatischen Fugen zusammen, mal scheint der Bildraum in einem leuchtenden, festlichen Farbfeuerwerk zu explodieren. Nach den "Scheibenbildern" und den folgenden "Augenbildern" wird in den "Späten Bildern" (ab 1965) der sich weitende Bildraum von farbintensiven Wellen und Streifen durchzogen.

Info: Die Ausstellung "Ernst Wilhelm Nay" in der Staatsgalerie Stuttgart ist bis zum 3. März zu sehen. Öffnungszeiten sind von 10 bis 18 Uhr , donnerstags von 10 bis 20 Uhr, montags geschlossen. Erwachsene zahlen sieben Euro Eintritt. Weitere Informationen zu Ernst Wilhelm Nay sowie weiteren Ausstellungen finden Interessierte unter www.staatsgalerie.de.

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