Gemeinsames Essen ist ein gesellschaftliches Ereignis

Griechisch lecker: gegrillte Garnelen mit Tintenfischstücken und frischem Tsatsiki. | Foto: Foto: Helene Souza/pixelio.de
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Fisch und Meeresfrüchte spielen schon allein aufgrund der geografischen Gegebenheiten eine große Rolle in der Küche
Griechenlands. Aber auch frisches Gemüse und natürlich Oliven werden
gerne eingesetzt. Fleisch ist – mit steigendem Wohlstand – erst seit ein
paar Jahren auf dem Vormarsch. Waren es früher in erster Linie Gerichte
mit Lamm- und Ziegenfleisch, so wird heute auch Schwein und Rind
verwendet.

Wer in Deutschland griechisch essen geht, der hat vor allen Dingen eine große Auswahl an Grilltellern. Sehr lecker, aber
eigentlich untypisch für die regionale Küche. Bevorzugt werden
Backofengerichte, die darin warm gehalten werden. Oftmals werden
Hauptgerichte aber im Gegensatz zu hiesigen Gepflogenheiten nicht super
heiß, sondern eher lauwarm verzehrt.

Brot spielt bei allen Mahlzeiten und Gängen eine wichtige Rolle. Dabei sollte man wissen, die
typische Aufteilung in Vorspeise, Hauptgericht und Dessert gibt es
eigentlich nicht. Wenn Griechen Gäste haben, dann kommt alles auf einmal
auf den Tisch. Natürlich wird mit den Vorspeisen (Orektiká) und deren
Sonderform „Mezedes“ begonnen. Aber wenn dann das Hauptgericht
aufgetischt wird, verschwinden sie nicht, sondern bleiben stehen. Am
liebsten gibt es auch nicht nur einen Hauptgang, sondern viele
verschiedene. Übrigens: Wenn Griechen mit Freunden essen gehen, scheinen
sich die Tische vor Speisen fast zu biegen. Wenn wirklich alles
aufgegessen wird, ist das ein Zeichen dafür, dass nicht genug bestellt
wurde – ein Affront für den Gastgeber.

Wer Raffinesse und hohe Küchenkunst sucht, der ist falsch in der griechischen Küche.
Gleichgültig ob auf dem Festland oder einer der Inseln – die Art zu
kochen ist bodenständig, eher deftig als fein und einfach. Den
besonderen Reiz der Gerichte macht die Qualität der Zutaten aus: Die
steht in Griechenland in der Küchentradition nämlich im Mittelpunkt. Und
wer auf wohlschmeckende Oliven, Tomaten, Paprika, Auberginen und
superfrischen Fisch aus dem Mittelmeer zurückgreifen kann, der setzt
mehr auf den hervorragenden Eigengeschmack der Zutaten als auf deren
Verfeinerung durch die Zubereitung.

Beliebte Kräuter in der griechischen Küche sind Oregano, Basilikum, Thymian, Blattpetersilie,
Koriander und Minze. Dazu wird mit viel Olivenöl gekocht, das es in den
unterschiedlichsten Qualitätsausprägungen gibt. Gutes griechisches
Olivenöl aus Kreta etwa nimmt es durchaus mit italienischem oder
französischem im Geschmack auf.

Zu den beliebtesten Vorspeisen – viele werden kalt serviert, aber nicht alle – zählen: Tsatsiki, ein
Joghurtgericht mit Knoblauch und Gurken, Taramosalat aus Fischrogen,
Tirosalata eine Creme aus Feta, Melitzano, eine Auberginencreme, oder
Dolmadakia, mit Reis und Gewürzen gefüllte, eingelegte Weinblätter. Aber
auch der typische griechische Bauernsalat aus Tomate, Gurke und
Schafskäse zählt dazu wie auch Chtapodosalata – der Oktopussalat. Die
kleinen Appetithäppchen der Mezedes sind unter anderem Saganaki,
gebackener Käse, Gigantes, weiße Riesenbohnen im Backofen gebacken, oder
Sepien in der Pfanne gebraten oder gegrillt (Soupia tiganiti).

Gefüllte Gemüse wie Tomaten, Auberginen oder Zucchini stehen oft auf den
griechischen Speiseplan, aber auch im Ofen gebackene Gemüse. Moussaka
ist der berühmteste griechische Auflauf: Hackfleisch (Rind oder Lamm)
wird mit Auberginen und Kartoffeln sowie einer Bechamelsoße geschichtet.
Beliebt ist auch Stifado, ein Schmortopf, der mit Lamm oder Kalb
zubereitet wird. Und dann gibt es noch die vielen, bekannten
Grillgerichte wie Gyros oder Souvlaki. Fisch und Meeresfrüchte werden
gerne über dem Grill zubereitet, während Hähnchen und Kaninchen eher aus
Backofen serviert werden.

Autor: Christina Großheim

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