Fahndungserfolg nach tragischem B33-Unfall
Lastwagenfahrer ermittelt
Berghaupten/Offenburg (st). Der im Zusammenhang mit dem schweren Unfall auf der B33 am Dienstag, 2. März, bei Berghaupten gesuchte Fahrer eines Sattelzugs konnte mitsamt dem unfallbeteiligten 40-Tonner in Slowenien ermittelt werden, teilen die Staatsanwaltschaft und das Polizeipräsidum Offenburg mit.
Der tragische Verkehrsunfall, bei dem ein 69 Jahre alter Rollerfahrer aus der Region ums Leben kam, konnte somit nach wenigen Tagen aufgeklärt werden. Eine enge und hervorragende Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Polizei- und Justizbehörden aus Deutschland und Slowenien dürfte hierbei für den umgehenden Ermittlungserfolg entscheidend gewesen sein. Möglich habe die grenzüberschreitenden Ermittlungen ein Rechtshilfeersuchen der Staatsanwaltschaft Offenburg an die slowenischen Justizbehörden gemacht. Parallel zu den formellen Abwicklungen hätten bereits erste Spuren die Beamten der Ermittlungsgruppe "Roller" zu einer Spedition nach Slowenien geführt, wo die bundes- und europaweite Fahndung nach dem Lastwagen letztlich auch ihr Ende gefunden habe. Der Sattelzug habe dort eine Woche nach dem folgenreichen Unfall beschlagnahmt werden können.
Der 47 Jahre alte und in Bosnien wohnhafte Fahrer des Sattelzugs habe sich am Dienstag, 9. März, zusammen mit seinem Rechtsanwalt bei den Beamten der Ermittlungsgruppe "Roller" gestellt und sei in Gegenwart des ermittelnden Staatsanwalts vernommen worden. Seine Einlassungen zum Unfallgeschehen müssten im Abgleich mit den digitalen Fahrzeugdaten, den Ergebnissen der Spurensicherung sowie den insgesamt 52 eingegangenen Hinweisen verifiziert und zusammengeführt werden. Wie sich im Nachhinein herausgestellt hane, sei neben den Fahndungsmaßnahmen in den Bereichen Freiburg, Pforzheim und der A61 der nun sichergestellte Sattelzug bereits am Unfalltag auf der B3 in Offenburg ins Visier einer Polizeistreife geraten. Obwohl der Auflieger des Sattelzugs mit einer grauen Plane ausgestattet gewesen sei und die Fahndungskräfte bis dahin eigentlich nach einem blauen Sattelzug suchten, sei der Lastwagen überprüft worden. Hierbei sei der Lastwagen von der Streife rundum auf mögliche Kollisionsspuren abgesucht worden. Weil an dem 40-Tonner allerdings keine augenscheinlichen Unfallschäden zu finden gewesen seien, habe dem Sattelzug nach Einsicht der Papiere und einer Dokumentation des Kennzeichens die Weiterfahrt gewährt werden müssen. Die erfolgte Datenerhebung habe aber in der Folge zu der Spedition nach Slowenien geführt und letztlich auch den Ausschlag für die spätere Ermittlung des verantwortlichen Fahrers gegeben.
Ob es zwischen dem Sattelzug und dem Rollerfahrer, bevor er überrollt wurde, überhaupt zu einer seitlichen Berührung gekommen sei, sei nach wie vor Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen. Hierzu stünden insbesondere noch die Ergebnisse eines Sachverständigengutachtens aus. Nach derzeitigem Kenntnisstand sei der 69-jährige Rollerfahrer am Dienstagnachmittag vor einer Woche von der Auffahrt Gengenbach-Nord auf den rechten Fahrstreifen der B 33 in Richtung Offenburg eingefahren. Nach einem Ladevorgang im Bereich des vorderen Kinzigtals sei der Sattelzug parallel auf der linken Fahrspur in gleiche Richtung herangefahren. Im dortigen zweispurigen Bereich habe dann der 40-Tonner auf die rechte Fahrspur gewechselt. Bei diesem Fahrstreifenwechsel sei der Rollerfahrer schließlich zu Fall gekommen und überrollt worden. Unter anderem gelte es noch zu klären, ob der tödlich verletzte Rollerfahrer auf der rechten Spur neben dem Sattelzug beschleunigt habe, möglicherweise vorbeifahren wollte oder ausweichen musste. Am Mittwochvormittag, 10. März, waren die Beamten des Verkehrsdienstes Offenburg zur Rekonstruktion des Geschehens mit einem baugleichen Sattelzug an der Unfallstelle. Die Fahrerlaubnis wurde dem 47-Jährigen auf Antrag der Staatsanwaltschaft Offenburg durch das Amtsgericht Offenburg vorläufig entzogen.
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