Nachtfahrverbot und neue Lärmkarte
BI "proBerghaupten" hat nachgemessen
Berghaupten (gro). 451 Unterschriften von 1.878 wahlberechtigten Bürgern hat die Bürgerinitiative "proBerghaupten" in den vergangenen Wochen gesammelt. "Somit fühlen sich 24 Prozent der Bevölkerung durch den Lärm der B33 betroffen", stellt Elke Russo, eine der Initiatoren, fest. Die Bürgerinitiative macht sich für mehr Lärmschutz, aber auch Umweltschutz und Verkehrssicherheit in Berghaupten stark. Denn durch den Ausbau der B33, so die Mitglieder, sei an Ruhe in dem beschaulichen Ort nicht mehr zu denken.
Nachdem eine erste Messung der Gemeinde ergeben hatte, dass die Grenzwerte an dem augewählten Standpunkt nicht überschritten würden, machte die BI mobil. Der Standort sei falsch gewählt, zudem sei nicht oft genug gemessen worden, lautete die Kritik. Die Mitglieder starteten nicht nur eine Unterschriftenaktion, sie investierten ebenso in ein Gerät zur Lärmmessung und stellten am Dienstag, 14. Dezember, die Ergebnisse in der Schlosswaldhalle Bürgermeister Philipp Clever und dem Berghauptener Gemeinderat der Messungen vor.
Vier Messpunkte
"Wir haben an vier Messpunkten die Nachtwerte gemessen und und in der Präsentation festgehalten, wie sich die Messwerte mit Süd- oder Nordwind stark verändern", so Elke Russo. "Bei einem durchschnittlichen täglichen Verkehrsaufkommen von 26.468 Fahrzeugen wird dies früher oder später für uns bedeuten, dass die Richtwerte der 16. BimSchV nach Paragraf 2, Absatz 1, überschritten werden. Zudem liegt die WHO-Empfehlung für Europa bei einem Grenzwert von 40 dBA in der Nacht." Gemessen wurde an den Standorten Am Kuhläger 5, Am Pfuhl 9, in der Stiegelmattstraße sowie in der Kinzigstraße.
Als wichtigste Maßnahme sieht die BI, dass die Lärmkarte für Berghaupten den veränderten Gegebenheiten angepasst wird. Daraus solle ein Lärmaktionsplan abgeleitet werden. Die BI wünscht, dass es nicht nur Geschwindigkeitsbegrenzungen aus Lärmschutzgründen gibt, sondern dass auch feste Blitzer installiert werden, um diese zu überwachen. Begrüßt wird ein Nachtfahrverbot für LKW und auch bauliche Lärmschutzmaßnahmen.
Neue Lärmkarte erstellen
"Wir bitten, dass die Lärmkarte mit den veränderten Gegebenheiten neu erstellt wird", macht Elke Russo deutlich. Es habe sich herauskristallisiert, dass das Gewerbegebiet Kinzigpark und dessen Gebäude eine Reflexion des Schalls herbeiführten, welcher sich dann in Richtung Berghaupten spiegele. "Die tatsächliche Verkehrslast und auch die Geschwindigkeitsüberschreitungen müssen in der Lärmkarte Berücksichtigung finden." Laut Verkehrszählungen durch das Regierungspräsidium seien die Prognosen für das Jahr 2030, die den Berechnungen für einen baulichen Lärmschutz zu Grunde gelegen hätten, bereits 2019 durch die tatsächliche Zahl der Fahrzeuge übertroffen worden.
Bislang konnte die Unterschriftenliste - pandemiebedingt - noch nicht an das Regierungspräsidium Freiburg übergeben werden. "Wir dürfen die Unterlagen postalisch einreichen und werden dies in kürzester Zeit tun", stellt Elke Russo fest.
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