Marios Tampris will Kurklinik St. Anna neues Leben einhauchen

Das Thermalbad gehört neben dem Saunabereich und den Tagungsräumen zu den Pfunden, mit denen Tampris wuchern will.  | Foto: Foto: ds
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Bad Peterstal-Griesbach. Der Kurklinik St. Anna neues Leben einhauchen – das war und ist das Ziel
von Marios Tampris. Doch seit er im Oktober 2009 den damals wiederholt
insolventen Betrieb übernommen hat, läuft es für den in Nazaret
geborenen Geschäftsmann alles andere als rund. Jetzt will Tampris neu
durchstarten, erste Grundsteine sind bereits gelegt.

„Ich bedauere es sehr, wie schlecht mein Engagement bisher rüberkam“, betont
Tampris. Dabei habe er vor St. Anna jahrelang nichts anderes gemacht als
marode Betriebe wieder nach oben zu bringen. Zuletzt unter anderem in
Sasbachwalden, wo Tampris von 2003 bis 2010 Manager der Kurkliniken Dr.
Wagner war: „Das war sieben Jahre lang mein Leben.“ Dass es die Klinik
nicht mehr gebe, sei nicht seine Schuld, sondern die der Eigentümer, die
in die Gebäude nicht investieren wollten.

Mit St. Anna sollte alles anders werden, mit Tampris selbst als Eigentümer. „Ich habe damals
einen laufenden Betrieb gekauft, doch plötzlich ist alles weggebrochen.
Wir wurden bei den Kostenträgern gelöscht, der Förderverein hat sich
aufgelöst und die Mitarbeiter haben sich gegen mich gestellt“, zählt
Marios Tampris, der in Stuttgart Bauingenieurwesen studiert hat, nur die
gravierendsten Punkte auf. Den Betrieb konnte Tampris bis Ende 2010
aufrecht erhalten, dann musste er schließen. „Ich habe dann ein Darlehen
von 10.000 Euro aufgenommen und 2011 meinem neuen Geschäftsführer Ralph
Lederle zur Verfügung gestellt“, berichtet er weiter. Es folgte jedoch
die dritte Insolvenz, eine erneute einjährige Schließung sowie ein
Rechtsstreit mit der Gemeinde wegen unbezahlter Wasserrechnungen, der
jüngst aber beigelegt werden konnte.

In der Zwischenzeit hat sich Marios Tampris aufgemacht, aus der ehemaligen Kurklinik ein
Thermalbadhotel mit der einzigen Therme im Ortenaukreis zu machen. „Das
ist mir jetzt gelungen“, unterstreicht der gebürtige Israeli. Schon im
ersten Jahr der Neueröffnung 2014 hätten unzählige Reisende hier Station
gemacht, aus Russland, Israel, Deutschland und Frankreich. Hierbei
arbeite Tampris auch mit der Tourist-Information zusammen, das
Verhältnis zu Bürgermeister Meinrad Baumann sei heute ebenfalls sehr
gut. Mittlerweile treffe er auch auf Menschen, die ihm wohlgesonnen
seien.

„Ich bin nur Hüter und Wächter dieser Perle. Um die Substanz zu erhalten, arbeite ich Tag und Nacht und das ist nicht
billig“, sagt Marios Tampris. Er wünsche sich, dass die Leute im Ort
stolz auf St. Anna seien und ihn unterstützten. Noch einmal betont er:
„Ich will St. Anna wirklich nach oben bringen. Nur ein Haus und ein
Thermalbad, die belebt sind, bringen mir aus ökonomischer Sicht was.“

Während derzeit einige Sanierungs- und Wartungsarbeiten im Gang sind, gönnen
sich Marios Tampris und sein Team erst einmal eine Pause und lassen den
Hotelbetrieb ruhen, bevor im März die Saison wieder starten soll und
weitere Investitionen – etwa in den Saunabereich – anstehen. Die
Renchtaltherme indes bleibt geöffnet, täglich von 10 bis 22 Uhr.

Autor: Daniela Räubig-Santo

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