Nisthilfen für Schwalben
Vogelheim am Appenweierer Rathaus
Appenweier (st). Manfred Weber vom NABU Offenburg hat nun auch in Appenweier am Rathaus II Nisthilfen für Mehlschwalben montiert. In Zusenhofen, Erlach, Haslach, Renchen, Ulm, Stadelhofen und Ödsbach war er bereits aktiv. Die Materialkosten übernehmen jeweils die Gemeinden. Mit tatkräftiger Unterstützung der Feuerwehr Renchen, die mit der Drehleiter angerückt war, konnte Manfred Weber die Nisthilfen in luftiger Höhe an der Nordfassade des Rathauses anbringen.
Während die Mehlschwalbe bevorzugt an Gebäudefassaden nistet, findet man die Rauchschwalbe eher in Ställen. Früher hat die Mehlschwalbe ihre Nester an steilen Felswänden gebaut. Bereits vor Jahrhunderten hat sie sich dem Menschen angepasst und gelernt, sich an rau verputzten Häuserwänden unter geschützten Dachvorsprüngen einzurichten. Die kalte Jahreszeit verbringt sie zwar südlich der Sahara, aber wenn sie im April zum Brüten zurückkehret, kündigt sie mit ihrem fröhlichen Gesang den baldigen Sommer an.
Leben in der Nachbarschaft des Menschen
Rauch- und Mehlschwalben leben und nisten in der unmittelbaren Nachbarschaft zum Menschen. Sie ziehen an Hauswänden und in Ställen ihren Nachwuchs auf. Oft können ihre eleganten Flugmanöver bewundert werden, mit denen sie Fluginsekten aus dem Luftstrom fangen. Dabei stehen auf der Schwalben-Speisekarte vorzugsweise eher lästige Zeitgenossen wie Fliegen, Mücken und Blattläuse.
Die Sommerboten finden immer seltener geeignete Nistmöglichkeiten und auch das Nahrungsangebot nimmt durch das Insektensterben ab. Hinzu kommt noch, dass die Schwalben immer weniger Lehm für ihren Nestbau finden. An Gebäuden verschwinden immer mehr Nester zum Beispiel wegen Sanierungsarbeiten und leider werden sie auch, aus Angst vor Verschmutzung an der Fassade, bewusst beseitigt. Auch sind heute Ställe und Scheunen oft verschlossen oder die Viehhaltung wurde aufgegeben; das ist für die Rauchschwalbe ein Problem, weil sie keine Nistplätze findet. Der NABU bittet die Bevölkerung, die Schwalben willkommen zu heißen, man kann die Fassade beispielsweise durch ein Kotbrett schützen, das etwa 70 Zentimeter unter dem Nest angebracht wird.
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