Offener Brief an Bahnvorstand Pofalla
Streckenausbau Kehl-Appenweier
Appenweier/Kehl (st). Deutschland und Frankreich hätten einen Staatsvertrag über die Verbesserung des Schienenverkehrs im Jahr 1992 abgeschlossen, heißt es in einer Pressemitteilung von Bernd Mettenleiter, Landtagsabgeordneter der Grünen. Ziel des Vertrages sei der Neu- und Ausbau einer Hochgeschwindigkeitsverbindung zwischen Paris, Ostfrankreich und dem Südwesten Deutschlands. Auf französischer Seite seien in den vergangenen Jahren die Strecken, im Gegensatz zu den deutschen Abschnitten, umfassend erneuert worden. Ein wichtiger regionaler Abschnitt, der noch ertüchtigt werden müsse, sei die Bahnstrecke zwischen Kehl und Appenweier inklusive der sogenannten „Appenweier Kurve“. Sie sei das Bindeglied zwischen Frankreich sowie der Rheintalbahn auf deutscher Seite.
Ausbau notwendig
Der Ausbau dieser Verbindungslinie sei auch deshalb notwendig, weil sie Teil der Magistrale für Europa sei. Diese Zugverbindung zwischen Paris und Budapest sei auch wesentliche Voraussetzung für die rasche ökonomische, politische und kulturelle Integration von Ost- und Westeuropa. Gerade in diesen Tagen würden diese Ziele an Aktualität gewinnen.
Um Bewegung in den Prozess zu bringen, habe sich Bernd Mettenleiter, Landtagsabgeordneter der Grünen für den Wahlkreis Kehl, mit seinem Abgeordnetenkollegen Niklas Nüssle, Sprecher für Bahninfrastruktur, zusammengeschlossen. Gemeinsam mit der Oberbürgermeisterin aus Straßburg, Jeanne Barseghian, sowie der für Verkehrspolitik zuständigen baden-württembergischen Europaabgeordneten Anna Deparnay-Grunenberg würden sie sich in einem offenen Brief an Ronald Pofalla, dem Infrastruktur-Vorstand der Deutschen Bahn, wenden. Anliegen der Grünen-Politiker sei es, dass insbesondere die Appenweierer Kurve zügig und weitsichtig geplant werde und dabei die aktuelle Situation vor Ort berücksichtigt werde.
„Ein zeitgemäßer Umbau des Nagelöhrs ist dringend geboten“, fordert Mettenleiter. Dies sei auch wichtig, weil die Gemeinde Appenweier sowie Kehl und Willstätt für Projekte ihrerseits Planungssicherheit bräuchten. „Seit langer Zeit ist bekannt, das Maßnahmen anstehen. Die aktuelle Ungewissheit bremst jedoch Vor-Ort die Kommunalpolitik aus“, beklagt der Landtagsabgeordnete. Auch in Kehl-Kork warte man auf die Bahn. Hierbei stehe die Frage der Umfahrung Korks aus. Dem Landtagsabgeordneten ist es zudem ein wichtiges Anliegen, dass die Rolle des Bahnknotenpunktes Appenweier beim Umbau erhalten, besser noch gestärkt wird. „Die Umgestaltung muss mit einem Mehrwert für die Menschen auch im Regionalverkehr einhergehen.“ Mit dem offenen Brief soll nun auf die zeitnahe Ertüchtigung der Strecke hingewirkt werden
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