Kommandant Michael Wegel
Schon als Junge von der Feuerwehr begeistert
Achern Seit 1999 ist Michael Wegel Chef der Acherner Feuerwehr. "Ich bin der erste hauptamtliche Feuerwehrkommandant in Achern", sagt der 50-Jährige. Zuvor war stets der Wassermeister der Stadt auch der Kommandant der Gesamtwehr. "Mein Vorgänger, Nikolaus Berger, erkannte, dass diese Konstellation für eine große Kreisstadt nicht mehr ausreicht", erzählt Wegel. Berger habe die Inititiave ergriffen und Gemeinderat und Stadtverwaltung seien dem gefolgt. Seit 24 Jahren füllt der Nesselrieder den Job mit Leidenschaft und Herzblut aus. Neben seinem Beruf ist er auch ehrenamtlich in der Feuerwehr engagiert: Er ist Vizepräsident des Landesfeuerwehrverbands Baden-Württemberg, der am 21. bis 23. Juli die Landesfeuerwehrtage in feiert, und stellvertretender Kreisbrandmeister.
Seit der Kindheit von der Feuerwehr begeistert
"Ich komme nicht aus einer Feuerwehrfamilie", sagt Michael Wegel. Zum frühestmöglichen Zeitpunkt trat er der Jugendabteilung in seiner Heimatgemeinde bei. "Ich habe die Eintrittsurkunde an meinem zwölften Geburtstag bekommen", so Wegel. "Das war ein Traum von mir. Nicht lachen, aber die Serie 'Grisu, der kleine Drache' war der Auslöser, weshalb ich unbedingt in die Feuerwehr wollte." Für ihn war es die richtige Entscheidung: "Ich war von Anfang an infiziert und bin es bis zum heutigen Tag."
Seine zweite große Leidenschaft als Kind und Jugendlicher war Fußball. Mit sechs Jahren wurde er Mitglied im SV Nesselried. "Ich habe früher aktiv in der Kreisliga gespielt", verrät er. Doch seit er Feuerwehrkommandant ist, bleibt für dieses Hobby genau wie für seine Liebe zu Papageien und Sittichen, die er früher selbst gezüchtet hatte, wenig Zeit.
"Als Feuerwehrkommandant hat man keinen Acht-Stunden-Tag", so Wegel. Schon gar nicht, wenn die meisten der Kameraden, die in den Einsatz gehen, Ehrenamtliche sind. "Die Feuerwehr Achern hat 333 aktive Feuerwehrleute, die Tendenz ist steigend", ist der Kommandant stolz auf seine Mannschaft. In Achern habe man sich bewusst für eine dezentrale Organisation entschieden. "In jedem Ortsteil gibt es eine Feuerwehrabteilung und eine eigene Jugendgruppe", so Wegel. Auch wenn getrennt geübt werde, im Einsatzfall würden alle Hand in Hand arbeiten.
Den Traumberuf im dritten Anlauf gefunden
Die Entscheidung sein Hobby zum Beruf zu machen, fiel Mitte der 1990er-Jahre. "Nach meinem Hauptschulabschluss machte ich zunächst eine Lehre bei der BASF in Willstätt als Industrieelektroniker", erinnert sich der Kommandant zurück. Kurz nach seinem Abschluss sei der Standort stark verkleinert, die Auszubildenden nicht übernommen worden.
Wegel entschied sich nach kurzer Arbeitslosigkeit, einen weiteren Beruf zu erlernen. "Ich wurde zum Rundfunk- und Fernsehtechniker in einem kleinen Handwerksbetrieb in Kehl-Sundheim ausgebildet", so Wegel. "Am ersten Tag an der Berufsschule wurde uns mitgeteilt, dass das Berufsbild eingestellt wird." Zwei Jahre arbeitete er noch in dem Beruf, bevor er sich bei der Berufsfeuerwehr in Mannheim und Freiburg bewarb. "Ich hatte Glück und wurde in Mannheim genommen. Von 500 Bewerbern wurden sechs ausgewählt", blickt er zurück. Ein Tipp aus dem Freundeskreis brachte ihn schließlich nach Achern. Den Schritt hat er nie bereut, auch wenn wenig Zeit für das Privatleben bleibt: "Trotz der Herausforderungen, Feuerwehrmann ist mein Traumberuf."
Persönliche Tipps:
Michael WegelLieblingsfußballteams
- SV Oberachern
- SV Nesselried
- Bayern München
Lieblingsbücher
- die Daniel-Hunter-Serie von Simon Beckett
- alles über den Jakobsweg
- Schwarzwaldkrimis von Bernd Leix
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