Dirk Dufner ist neuer Citymanager
Liebe für alte Heimat wiederentdeckt
Achern (mak). "Die Anzeige hat mich sofort angesprochen, sie war wie für mich gemacht", erzählt Dirk Dufner, seit 1. Mai neuer Citymanager des Gewerbevereins "Achern aktiv" und der Stadt Achern, mit einem Lachen.
Bevor er den neuen Job in Achern übernommen hat, war er bereits in der Interessengemeinschaft Einzelhandel in seinem Wohnort Sasbachwalden ehrenamtlich engagiert, wo er nach wie vor sein eigenes Reisebüro führt. Für die neue Stelle sieht sich Dufner gut gerüstet. Als Tourismusexperte war er jahrelang in der Eventorganisation – auch im Ausland – tätig. "Zwar sind die Herausforderungen in Achern etwas anders gelagert, das Handwerkszeug bleibt gleich", erklärt der sympathische 56-Jährige. Er könne auf ein gutes Netzwerk zurückgreifen und brauche das Rad nicht neu erfinden. Er wolle zunächst einmal Strukturen schaffen. "Da die Stelle als Citymanager eine neu geschaffene Position ist, treffe ich nicht auf eine festgefahrene Organisation, sondern ich kann meine eigenen Ideen einbringen", erklärt er.
Für Dufner sei die Stelle auch die Möglichkeit, sich beruflich breiter aufzustellen: "Der Tourismus hat in den vergangenen beiden Jahren sehr gelitten." Dass er überhaupt in der Tourismusbranche gelandet ist, lag auch an seinem Fernweh als junger Mensch. Dufner war 1983 der erste Schüler am Gymnasium Achern, der ein Austauschjahr in den USA verbracht hat. "Ich liebe Sprachen und wollte eigentlich Englisch- und Französischlehrer werden. Die Berufsberatung hat mir damals davon abgeraten", erzählt er. Da habe sich dann die Tourismusbranche angeboten, um die Sprachen auch anwenden zu können.
"Der Aufenthalt in den USA hat mich erwachsen und selbstständig gemacht." Er könne jedem nur raten, diese Erfahrung zu machen. Während seines Studiums der Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Tourismus verbrachte er sein Auslandssemester ebenfalls in den Vereinigten Staaten.
Familienband ist ihm sehr wichtig
Dirk Dufner hat viel gesehen von der Welt. Mit zunehmendem Alter habe bei ihm das ganz große Fernweh aber ein wenig nachgelassen. "In den vergangenen Jahren habe ich die Liebe zum Schwarzwald wieder neu entdeckt." 2014 kehrte er nach Jahren im Rhein-Main-Gebiet zurück in die Heimat. "Meine Großmutter, zu der ich immer ein sehr enges Verhältnis hatte, wurde pflegebedürftig und ich wollte meiner Mutter helfen", erzählt er. Familie ist etwas, das Dirk Dufner sehr wichtig ist. "Meine Mutter hat mich auf meinem beruflichen Werdegang immer unterstützt und gefördert. Jetzt kann ich davon etwas zurückgeben", sagt er. Die Entscheidung habe er nie bereut, auch wenn die Rückkehr in die Ortenau eine echte Herausforderung – beruflich und privat – gewesen sei.
Die Menschen vor Ort machten ihm den Neustart in der alten Heimat einfach. "Es war eine sehr schöne Erfahrung, die alten Freunde von damals wiederzutreffen und festzustellen, dass sie nach so vielen Jahren immer noch Freunde sind", freut er sich.
Dufner will sich einbringen. 2016 kandidierte er in seinem neuen Wohnort Sasbachwalden als Bürgermeister. "Der Ort ist sehr touristisch geprägt und hierbei kenne ich mich aus und habe etwas zu bieten", erklärt er seine Beweggründen für die Kandidatur. Er holte mit knapp 30 Prozent ein gutes Ergebnis: "Das war eine tolle Erfahrung und hat mir auch Türen geöffnet." Dass er für die nächste Gemeinderatswahl kandidiert habe, sei "die logische Konsequenz" gewesen, weiter für die Gemeinde aktiv sein zu wollen.
Dirk Dufner ist ein gut strukturierter Mensch. Der Job als Citymanager, die Mitarbeit im familieneigenen Reisebüro und im Gemeinderat bekommt er gut unter einen Hut. "Ich genieße aber auch den Luxus, dass ich eine Arbeit habe, die mir Spaß macht und die mich erfüllt. Für mich ist das Voraussetzung für ein zufriedenes Arbeitsleben."
Abseits der beruflichen Verpflichtungen entspannt er am liebsten beim Schmökern von Regionalkrimis und der Arbeit in seinem großen Garten. "Da bin ich voll ausgelastet", erzählt er mit einem Lachen. Wenn man viel gesehen habe, nehme das Reisebedürfnis ein wenig ab und andere Dinge rückten in den Fokus.
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