Michael Karle im Ruhestand
Kluger Ratgeber in schwierigen Situationen

Ende Februar ist Michael Karle, ehemaliger Leiter der Psychologischen Beratungsstelle Achern, in den Ruhestand gegangen. Nun hat er mehr Zeit für seine Hobbys: die Geschichte, das Singen, das Schreiben und natürlich für seine Enkelkinder.  | Foto:  Michael Bode
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  • Ende Februar ist Michael Karle, ehemaliger Leiter der Psychologischen Beratungsstelle Achern, in den Ruhestand gegangen. Nun hat er mehr Zeit für seine Hobbys: die Geschichte, das Singen, das Schreiben und natürlich für seine Enkelkinder.
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Achern Michael Karle ist ein aufmerksamer Gesprächspartner. Er beherrscht die Kunst des Zuhörens und ist ein guter Ratgeber. Eine Gabe, die ihm in seinem Beruf stets zugutekam. Der Fautenbacher war lange Jahre Mitarbeiter und zuletzt Leiter der Psychologischen Beratungsstelle Achern des Ortenaukreises. Ende Februar war sein letzter Arbeitstag, nun ist er im Ruhestand.
Geboren wurde er 1958 in Freiburg, aber: "Ich bin in St. Ulrich, einem kleinen Dorf im Schwarzwald, aufgewachsen." Jeder kannte jeden, viele waren, wenn auch um ein paar Ecken, miteinander verwandt. "Wenn ich an meine Kindheit denke, fällt mir immer die Redensart ein, dass es ein ganzes Dorf braucht, um ein Kind zu erziehen", verrät er mit einem Schmunzeln.

Schon früh in der Jugendarbeit engagiert

Die Grundlage für seinen späteren Beruf als Pädagoge wurde schon früh gelegt: "Ich habe mich in der Landvolkshochschule St. Ulrich und der Jugendarbeit engagiert." Seinen Zivildienst absolvierte er Ende der 1970er-Jahre in einem kirchlichen Kinderheim in Bad Dürrheim. "Ich wollte mit Kindern und Familien arbeiten", erzählt Karle. Diese eineinhalb Jahre seien eine besondere Zeit gewesen: "Meine Arbeit mit einer Gruppe älterer Jungs war eine sehr gute Erfahrung", denkt er zurück.

Nach dem Zivildienst studierte er katholische Theologie, mit dem Ziel Pfarrer zu werden. "Seelsorger zu sein und eine Gemeinde zu leiten, hätte mir gefallen. Wie ich aber während des Studiums feststellte, hätte ich mit dem Zölibat nicht leben können." Er schloss sein Studium dennoch ab und suchte nach einer beruflichen Alternative. "Ich habe mich einfach gefragt, was passt zu mir?", so Karle. "Ich wusste, ich will kein Laientheologe sein, ich möchte einen anderen Beruf ausüben." Dabei besann er sich auf seine Stärken und kehrte zu seinem Ursprung, der Arbeit mit Familien und Kindern, zurück. "Ich habe ein Jahr in einem Kinderheim in Sinzheim gearbeitet, bevor ich an der katholischen Fachhochschule in Freiburg Pädagogik studiert habe", berichtet er. Die praktische Orientierung und die Verbindung zur Heilpädagogik überzeugten ihn.

Familien auf ihrem Weg zur Seite stehen

Die Zeit seines zweiten Studiums war fordernd, denn mittlerweile hatte Michael Karle eine Familie in Karlsruhe gegründet. "Meine Frau studierte in Karlsruhe Musik, ich in Freiburg. Ich bin jeden Tag mit dem Zug gependelt", denkt Karle zurück. Hinzu kamen Studentenjobs, denn die Familie musste von irgendetwas leben. Nach seinem Anerkennungsjahr arbeitete er noch einmal kurz im Kinderheim in Sinzheim, bevor er zur Psychologischen Beratungsstelle Achern wechselte, der er über 30 Jahre treu blieb. Die Arbeit mit Familien, die etwas verändern wollen, bedeutete ihm viel. Wie viel zeigt die Tatsache, dass er immer noch "wir" sagt, wenn er davon spricht.

Neben dem Chorgesang ist Geschichte schon lange ein Hobby, dem er sich nun verstärkt widmen möchte. Er hat bereits ein Buch über die Illenau und eines über Fautenbach geschrieben. "Ich möchte Geschichte verstehen", beschreibt er seine Motivation, sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen und sieht eine Parallele zu seiner Arbeitsstelle. "Auch da ging es darum, die Geschichte der Familien zu verstehen, um alles zu einem guten Abschluss zu bringen." Sein Wissen über die Illenau gibt er in Führungen weiter. Und dann sind da noch drei Enkelkinder, die seine Aufmerksamkeit fordern.

Michael Karles persönliche Tipps

Acherner Lieblingsorte

  • Illenau Friedhof
  • Abenteuerspielplatz Stadtgarten
  • Marktplatz

Lieblingslieder

  • Mozartmesse
  • Schubert-Lieder
  • Gregorianische Choräle
Ende Februar ist Michael Karle, ehemaliger Leiter der Psychologischen Beratungsstelle Achern, in den Ruhestand gegangen. Nun hat er mehr Zeit für seine Hobbys: die Geschichte, das Singen, das Schreiben und natürlich für seine Enkelkinder.  | Foto:  Michael Bode
Ein guter Zuhörer  | Foto: Michael Bode

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