Kulturforum Illenau
Raum für Begegnung, Kreativität und Inspiration
Achern (ag) Mancher der zur offiziellen Feierstunde geladenen 250 Gäste konnte sich noch gut erinnern, wie die historische Illenau aussah, nachdem das französische Militär 1994 abgezogen war und der Bund das Areal erwarb. Seither sind laut Bürgermeister Andreas Kollefrath rund 200 Millionen Euro in die Illenau investiert worden, davon 150 Millionen private Gelder. Und das Ergebnis lässt sich wirklich sehen. Das gilt vor allem auch für das neue Kulturforum Illenau im Zentralgebäude, das am Freitag offiziell eröffnet wurde.
Heil- und Pflegeanstalt
Eigentlich wollte als Vertreter des Regierungspräsidiums Freiburg Vizepräsident Klemens Ficht dabei sein, musste aber krankheitsbedingt absagen. Deshalb hatte OB Manuel Tabor die doppelte Redezeit, wie er mit einem Augenzwinkern bemerkte. Er nutzte diese, um auf die Geschichte der Illenau einzugehen, die 1842 als moderne Badische Heil- und Pflegeanstalt begann und unter anderem nach dem Zweiten Weltkrieg vom französischen Militär unter dem Namen Quartier Turenne genutzt wurde.
Ehrenamtlich Engagierte
Als klar war, dass das französische Militär abziehen wird, entstand laut Tabor bereits "1992 aus den Reihen ehrenamtlich engagierter Bürger, die sich für den Erhalt der Illenau einsetzten, die Idee, das Zentralgebäude mit dem Festsaal im Erdgeschoss und dem Kirchenraum im Obergeschoss einer Nutzung für kulturelle Zwecke zuzuführen." 32 Jahre später ist es nun so weit. Kostenpunkt 12,2 Millionen Euro, der OB rechnet jedoch damit, dass 50 Prozent das Land zuschießen wird.
Kunst- und Musikschule
"Das Kulturforum wird ein Raum für Begegnung, für Kreativität und Inspiration. Hier werden Kunst, Musik, Literatur und viele weitere Begegnungsformen zusammenkommen und einen lebendigen Austausch in Achern fördern", so Manuel Tabor. "Fortan finden hier die Kunst- und Musikschule Achern-Oberkirch und unsere Gong-Reihe mit Kunst und Kultur eine neue Heimstätte. Die Nutzung wird den Vereinen aus Achern offenstehen und darüber hinaus auch Tagungen oder Seminare im historischen Ambiente ermöglichen." Mit dem finalen Bauabschnitt ist der modernisierte Festsaal im Erdgeschoss entstanden mit einer variablen Nutzfläche von 230 bis 290 Quadratmetern. Als absolutes Herzstück des Kulturforums bezeichnete der OB den Illenausaal mit 290 Quadratmetern Nutzfläche und einer modernen Bühne. Tabor würdigte in seiner Rede auch das Engagement der vielen Menschen, die an der Revitalisierung der Illenau beteiligt waren. Unter anderem dankte er dem früheren OB Reinhart Köstlin, "der mit der Durchsetzung der Kaufentscheidung, zunächst im Widerstand gegen den damaligen Gemeinderat, den Weg in die Revitalisierung überhaupt ermöglicht hat."
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