Feuerwehr Achern fördert Jugend
Nachwuchs früh ans Ehrenamt führen
Achern Vom 21. bis 23. Juli steigen in Kehl die Landesfeuerwehrtage – eine gute Gelegenheit, die vielfältigen Einsatzbereiche der Brandbekämpfer kennenzulernen. Doch nicht nur an solchen großen Veranstaltungen kommen Kinder und Jugendliche mit der Feuerwehr vor Ort in Kontakt. Seit vielen Jahren gibt es in Baden-Württemberg die Jugendfeuerwehr, in der Kinder ab sechs Jahren und Jugendliche spielerisch an das Ehrenamt herangeführt werden.
Mit 140 Mitgliedern ist die Jugendfeuerwehr in Achern eine der größten in der Ortenau. "Wir haben keine Nachwuchssorgen", sagt Kommandant Michael Wegel stolz. "Natürlich werben wir in den Schulen für das Ehrenamt, aber wenn ich ehrlich bin, die meisten Mädchen und Jungen, die zu uns kommen, haben es von Gleichaltrigen erfahren." Die Mundproganda sei nicht zu unterschätzen. "Wir haben in jedem Ortsteil eine Jugendfeuerwehr", so Wegel. In ihr trainieren Kinder ab zehn Jahren, worauf es im Einsatz ankommt. In drei Ortsteilen gibt es darüber hinaus noch Kindergruppen für alle zwischen sechs und zehn Jahren.
Jugendarbeit in den Ortsteilen
"Unser dezentrales Modell hilft uns bei der Jugendarbeit", ist der Feuerwehrkommandant sicher. Da es in jedem Acherner Ortsteil eine ehrenamtliche Feuerabteilung mit dem dazugehörigen Equipment gibt, haben es die Kinder und Jugendlichen nicht weit zu den wöchentlichen Treffen. "In Önsbach ist die Nachfrage besonders groß", verrät Wegel. "Und es interessieren sich nicht nur die Kinder von Feuerwehrangehörigen für uns."
Behutsam wird der Nachwuchs an die Aufgaben herangeführt. "Wir starten spielerisch", erklärt Michael Wegel. Dabei handelt es sich um kleine Übungen oder ein sportliches Angebot. Je älter die Kinder werden, desto stärker lernen sie den Feuerwehralltag kennen. "Ab zehn Jahren gibt es Leistungswettbewerbe, mit 17 Jahren können die Jugendlichen die Feuerwehrgrundausbildung absolvieren", beschreibt Wegel den Werdegang. "Wir haben klare Regeln bei der Jugendfeuerwehr", so der Kommandant. Dazu gehört, dass die Jugendlichen an den Dienstabenden in Feuerwehrkleidung antreten. Das Handy hat dann Pause, die Ausbilder haben das Sagen. "Disziplin wird bei uns groß geschrieben", sagt Wegel. 40 Personen umfasst der Betreuerstab in Achern. "Unsere Ehrenamtlichen wurden für die Nachwuchsarbeit ausgebildet", betont der Feuerwehrkommandant. Das Gelernte wird im Rahmen von Leistungsübungen abgefragt.
Keine Nachwuchssorgen
"Natürlich springen mit dem Einsetzen der Pubertät Jugendliche ab", ist sich Wegel bewusst, dass sich Interessen im Laufe des Erwachsenwerdens ändern. "Aber viele bleiben dabei. Zwei Drittel unserer Aktiven waren zuvor Mitglied in der Jugendfeuerwehr. Ich komme selbst daher und habe nie vergessen, wie es in der ehrenamtlichen Feuerwehr ist", betont Wegel. "Gott sei Dank müssen wir uns derzeit keine Nachwuchssorgen machen. Vor zehn Jahren gingen die Zahlen zurück, aber es ist uns mit unserer Arbeit gelungen, den Trend zu stoppen."
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