Polizeirevier Achern/Oberkirch
Leichter Rückgang bei Straftaten

Revierleiter Thomas Straub stellte die Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik des Polizeireviers Achern/Oberkirch zusammen mit Wolfram Kiefer (l.) und Marco Knöpfler vor. | Foto: mak
  • Revierleiter Thomas Straub stellte die Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik des Polizeireviers Achern/Oberkirch zusammen mit Wolfram Kiefer (l.) und Marco Knöpfler vor.
  • Foto: mak
  • hochgeladen von Matthias Kerber

Achern/Oberkirch (mak) Bei der Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik für das Revier Achern/Oberkirch hatte Thomas Straub, Erster Polizeihauptkommissar und Revierleiter, insgesamt gute Zahlen im Gepäck. "Wir konnten für das Jahr 2023 einen leichten Rückgang bei den Straftaten verzeichnen." Im Bereich Oberkirch ist es gar der niedrigste Stand der vergangenen zehn Jahre. "Das freut uns sehr", so Straub.

Beim Polizeirevier Achern/Oberkirch ging die Anzahl der Straftaten von insgesamt 3.175 auf 3.080 und damit um drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück. Allein für die Große Kreisstadt Achern konnte ein Rückgang um 2,6 Prozent ermittelt werden, für Oberkirch um satte 11,3 Prozent. Dass das insgesamt gute Zahlen sind, sieht man im Vergleich mit dem Polizeipräsidium Offenburg, wo ein Plus von 6,2 Prozent bei der Anzahl der Straftaten registriert wurde, für den Ortenaukreis wurden 7,1 Prozent mehr Straftaten ermittelt und für das Land Baden-Württemberg 8,1 Prozent. 

In den einzelnen Kommunen, die im Zuständigkeitsbereich des Polizeireviers Achern/Oberkirch liegen, wurden nur in Bad Peterstal-Griesbach (+12), Kappelrodeck (+26), Oppenau (+15) und Renchen (+3) Zuwächse bei den Fallzahlen registriert. In allen anderen acht Kommunen waren die Zahlen rückläufig. In Lautenbach, Oberkirch und Ottenhöfen lagen sie auf einem Zehn-Jahres-Tief. 

"Daran sieht man, wie effektiv unsere Polizeiarbeit ist", so Straub. Und weiter: "Das Polizeirevier Achern/Oberkirch versteht sich weiterhin als zuverlässiger Partner für die Sicherheit der Bürger." Dabei lobte der Revierleiter auch die gute Zusammenarbeit mit den Kommunen und den anderen Mitgliedern der Blaulichtfamilie. 

Anstieg von häuslicher Gewalt

Trotz eines insgesamt positiven Trends, gibt es aber auch ein Deliktfeld, das den Beamten Sorge bereitet. So mussten Straub und seine Kollegen einen Anstieg im Bereich der häuslichen Gewalt feststellen. Dort schnellten die Zahl der Straftaten von 46 auf 70 nach oben. Ebenfalls häufig beschäftigte die Polizei im Revier Achern/Oberkirch der Bereich der Körperverletzung. "Das Niveau hierbei ist gleich geblieben", so Straub. Mit 281 registrierten Körperverletzungen ist lediglich eine weniger gezählt worden als im Vergleich zum Vorjahr. "Körperverletzungen spielen sich meist im sozialen Umfeld, in der Familie oder der Nachbarschaft ab", so der Revierleiter weiter. 

Bei Diebstählen sind die Zahlen um 115 auf insgesamt 1.149 Fälle gestiegen. Hierbei stachen vor allem Ladendiebstähle (ein Plus von 41 Fällen) und Diebstähle in und aus Kraftfahrzeugen (ein Plus von 43 Fällen) heraus. Anstiege verzeichneten die Beamten zudem beim Erschleichen  von Leistungen (ein Plus von 23 Fällen) und bei ausländerrechtlichen Verstößen (ein Plus von 19 Fällen). Auch bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung mussten die Beamten einen Anstieg von 74 Fällen in 2022 auf 92 Fälle in 2023 konstatieren. Hierunter fallen diverse Delikte, vor allem die Verbreitung von kinderpornografischen Inhalten, aber auch Exhibitionismus, sexuelle Nötigung und Vergewaltigung. 

Wohnungseinbrüche

Im Deliktfeld der Wohnungseinbrüche hat sich die Anzahl der Fälle von 31 auf 36 erhöht. Damit blieb man auf dem Niveau der Vorjahre. Im Jahr 2018 verzeichnete das Polizeirevier Achern/Oberkirch noch 61 Fälle. "Wir fahren sehr viel Streife und tun viel dafür, dass die Taten auf dem Niveau bleiben", so Straub. Beim Wohnungseinbruch ist Achern mit allein 18 Wohnungseinbrüchen in 2023 ein Hotspot. Trotz der insgesamt guten Zahlen für die Stadt Oberkirch, musste die Polizei auch dort eine Zunahme der Wohnungseinbrüche von vier auf sieben verzeichnen. "Dieses Delikt beschäftigt die Opfer sehr. Sie fühlen sich dann in den eigenen vier Wänden oft nicht mehr sicher", so Wolfram Kiefer, Leiter des Polizeipostens Oberkirch. Dort nahmen auch die Fahrraddiebstähle zu (von 54 auf 58). "Die meisten davon finden in der Kernstadt statt und ein Großteil davon ist Beschaffungskriminalität", weiß Kiefer zu berichten.

Insgesamt ermittelte die Polizei 2023  für das Polizeirevier Achern/Oberkirch 1.416 Tatverdächtige. Mit 37,6 Prozent waren davon nichtdeutsche Tatverdächtige überproportional häufig vertreten. 

Bei den Häufigkeitszahlen, also dem Verhältnis der Bevölkerung zu registrierten Straftaten, hochgerechnet auf 100.000 Einwohner, liegt das Polizeirevier Achern/Oberkirch mit 3.559 deutlich unter dem Kreisdurchschnitt (6.535). 

Unfallstatistik

Bei der polizeilichen Unfallstatistik haben die Beamten für das Polizeirevier Achern/Oberkirch einen Anstieg von 1.672 auf 1.738 Verkehrsunfälle verzeichnen müssen. Bei den Schulwegunfällen habe man einen deutlichen Anstieg von drei auf zehn hinnehmen müssen, so Marco Knöpfler, stellvertretender Revierleiter. Rückgänge habe es lediglich bei  Unfällen mit Pedelecs (von 40 auf 33) und in Zusammenhang mit Alkohol (von 49 auf 34) gegeben. "Alkohol- und Drogenverstöße im Straßenverkehr  liegen uns schwer im Magen und ihre Bekämpfung ist ein Schwerpunkt unserer Arbeit", so Knöpfler. Bei der Verkehrsüberwachung, die nicht im Zusammenhang mit Unfällen steht, wurden bei 69 Prozent der genommenen Blutproben jeweils ein Wert von über 1,6 Promille festgestellt. Dies sei deshalb bemerkenswert, weil die Unfallfolgen unter Alkohol- oder Drogeneinfluss häufig so massiv seien. 

Im vergangenen Jahr gab es zwei Verkehrstote, einen weniger, als im Jahr davor. Die Zahl der Leichtverletzten im Straßenverkehr lag bei 286 (ein Plus von 34), die der Schwerverletzten bei 53 (ein Plus von zwei). 

Kopfschütteln verursacht bei den Beamten immer wieder die hohe Anzahl der Verstöße gegen die Gurtpflicht. In 2023 wurden 758 gezählt. Das sind 60 mehr als im Jahr davor. 

"Wir versuchen immer frühzeitig Tendenzen zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Dabei hilft uns die gute Zusammenarbeit mit den Kommunen und der Blaulichtfamilie", so Revierleiter Thomas Straub abschließend.

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.