21 Jungtiere wurden beringt
Ganze Kolonie bevölkert Storchenhauptstadt
Achern-Gamshurst (rb). Das war noch was in den siebziger Jahren, da staunten die Grundschüler im Unterricht nicht schlecht als endlich der weiß-schwarze Freund sich auf dem Pfarrhaus niedergelassen hatte. „Hurra der Storch ist da“ hörte man in und aus den Klassenzimmern. Heute hat man in Gamshurst keine Probleme mit dem einen Storch, sondern es ist mittlerweile gleich eine ganze Kolonie, die Gamshurst erobert hat. Auf dem Pfarrhaus, Kirche, Kirchenschiff und Rathaus gibt es zahlreiche Nester, in diesem Jahr sind es deren siebzehn und auf zwei Bäumen unweit entfernt sind zwei weitere Nester.
Erstmals auf Feuerwehrgerätehaus
Erstmals hat ein Storchenpaar das Feuerwehrgerätehaus erobert und auf dem Feuerwehrturm ein Nest errichtet. Und Störche sind in Gamshurst in aller Munde, die einen freut es, für die anderen ist es ein Leid. Seit Anfang März war Meister Adebar intensiv damit beschäftigt, die bestehenden Nester zu inspizieren, herzurichten, zu sanieren, aber auch neu zu bauen. Die insgesamt siebzehn Paare sind voll beschäftigt, den Nachwuchs hochzuziehen.
21 Jungstörche beringt
Kürzlich konnte „Storchenvater“ Gérard Mercier vom Nabu Kehl beim nun dritten Storchenfest Auskunft über die Entwicklung der Störche in den vergangenen 40 Jahren geben und viel Wissenswertes über den Weißstorch berichten. Ende Juni war Mercier auch mit der Beringung der Gamshurster Störche beschäftigt: insgesamt 21 Jungstörche wurden so registriert – ein Rekordjahr. Offensichtlich fühlt sich Meister Adebar in Gamshurst „der Hauptstadt der Störche im Ortenaukreis“ besonders wohl.
Gute Entwicklung
Im Jahre 2015 waren neun Horste bezogen, im Jahr 2017 dann 14 und im vergangenen Jahr 16 Nester. Im Jahre 2014 gab es neun Jungstörche, 2015 waren es bereits 17 Jungtiere, 2016 deren 21, 2017 dann 18 und im vergangenen Jahr waren es immerhin 19. Nicht immer geht auch der intensive Nestbau gut. Im Jahre 2017 ist ein Nest auf dem Querschiff abgerutscht aber kurzerhand Tage später wieder aufgebaut worden.
Unschöner Gruß von oben
Jedes Jahr muss die Feuerwehrabteilung anrücken und mit der Drehleiter das eine oder andere Nest sowie die Baumaterialien, die sich in den Dachläufen und Dachrinnen befinden, entfernen und freimachen. Und auch für die Gottesdienstbesucher wird es immer schwieriger, die Kirche über den gepflasterten Hauptzugang zu betreten. In luftiger Höhe hat sich auf der Süd-Ost-Seite des Turmes ein Storchenpaar mit einem zweistöckigen Nest niedergelassen. Mehrfach bekam die Kleidung der Kirchenbesucher „keinen netten Gruß von oben" ab.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.