Auch weitere Projekte werden umgesetzt
Einsegnungshalle wird erweitert
Achern (st). „Friedhöfe in der Gesamtstadt sollen würdige Orte für die Verstorbenen und trauernden Angehörigen gleichermaßen sein. Neben der Behebung der Folgen des Absterbens von Thujahecken wie auf anderen Stadtteilfriedhöfen der Gesamtstadt sollen auf dem Stadtfriedhof in der Kernstadt insbesondere auch die Möglichkeiten für die Trauerfeiern mit einer Sanierung und erweitertem Raumangebot in der Einsegungshalle verbessert werden", betonte Oberbürgermeister Klaus Muttach. Auch solle den unterschiedlichen religiösen Bedürfnissen im Geiste gegenseitiger Toleranz unter Wahrung der hiesigen kulturellen Werte Rechnung getragen werden.
Die verschiedenen Projekte auf dem Stadtfriedhof in Achern besprachen die Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses bei einem Vor-Ort-Termin. Fachgebietsleiter Hubert Kloos berichtete eingangs über die in den vergangenen beiden Jahren vermehrten Klagen über den Rehwildverbiss; kürzlich habe sogar ein Reh einen Trauerzug auf dem Friedhof „begleitet“. Die Verbissschäden auf den Gräbern seien enorm und der Jagdpächter soll nochmals ausdrücklich auf die Situation angesprochen werden. Es wurde in diesem Zusammenhang erwähnt, dass in Oberachern mit dem Wechsel des Jagdpächters das Verbissproblem sehr schnell verbessert werden konnte.
Bestattungsmöglichkeit für Muslime
Jürgen Rohrer vom Fachgebiet Tiefbau erläuterte dann die Situation, nachdem über eine Länge von insgesamt zwei Kilometer abgängige Hecken entfernt werden mussten. Der Stadtfriedhof zeichnet sich traditionell durch einen hohen Grünanteil aus. Die Entfernung der Hecken solle als Chance genutzt werden, neue Blickbeziehungen beispielsweise zum schönen gärtnergepflegten Grabfeld zu schaffen. Andererseits sollen vor allem durch Baumbepflanzungen mit unterschiedlichen Bäumen grüne Akzente gesetzt und auch Schattenspender bei Sitzbänken neu gepflanzt werden. Das Gestaltungskonzept wurde von den Mitgliedern des Bau- und Umweltausschusses positiv bewertet und soll sukzessive entwickelt werden.
Für Bestattungsmöglichkeiten für Verstorbene muslimischen Glaubens soll ein neues Grabfeld durch die Erweiterung des Stadtfriedhofs in Richtung Tennishalle entstehen. Für den nächsten Doppelhaushalt wolle die Stadtverwaltung diesbezüglich Planungsmittel anmelden, kündigte Oberbürgermeister Klaus Muttach an.
Erweiterung der Einsegnungshalle
Carmen Weber, Leiterin der Fachgruppe Hochbau, erläuterte das Konzept für die grundlegende Sanierung und Erweiterung des Segnungsgebäudes. Die Einsegnungshalle wird um 45 Quadratmeter erweitert, zusätzlich ist ein 55 Quadratmeter großer überdachter Vorplatz vorgesehen. Im Erdgeschoss des Einsegnungsgebäudes werden zwei Aufbewahrungszellen für Verstorbene sein, ein Raum für rituelle Waschungen für Muslime und auch Geistlichen wird ein Raum zur Verfügung stehen, der auch für Besprechungen genutzt werden kann. Das barrierefreie, öffentliche WC im Erdgeschoss steht weiterhin zur Verfügung. Eine zusätzliche Treppe wird künftig Erdgeschoss und Untergeschoss verbinden, das bisher nur von außen zugänglich war. Im Untergeschoss wird ein Umkleideraum für Musiker, zusätzliche sanitäre Anlagen, ein Putzraum sowie ein Lagerraum und Technikraum entstehen. Der Bauantrag sei bereits genehmigt, so Carmen Weber.
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