Stadtverwaltung Achern
Digitalisierung geht weiter voran

Gisela Kopp  beim „Archivgang“ im Keller des ehemaligen Rathaus II gemeinsam mit Oberbürgermeister Klaus Muttach. | Foto: Stadt Achern
  • Gisela Kopp beim „Archivgang“ im Keller des ehemaligen Rathaus II gemeinsam mit Oberbürgermeister Klaus Muttach.
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Achern (st). Regelmäßig macht sich eine Mitarbeiterin der Baurechtsbehörde auf dem Weg in das Archiv im Keller des früheren Rathauses, um für Bürger alte Bauakten als Serviceleistung bereitzustellen. Zuletzt bis zu 250 Mal pro Jahr wurde ein solcher Service angefragt, weil Eigentümer ihre Baugenehmigung in den privaten Unterlagen nicht mehr auffinden oder diese beim Hauskauf vom Voreigentümer gar nicht ausgehändigt bekommen haben. Das „papierhafte Verwalten“ will die Stadtverwaltung auch im Baubereich in den nächsten Jahren deutlich zurückführen. Die Baulastenverzeichnisse sind bereits elektronisch erfasst und werden bei aktuellen Eintragungen seit geraumer Zeit auch mit den dazugehörigen Lageplänen hinterlegt. Schon heute werden mit einem speziellen Softwareprogramm baurechtliche Vorgänge ablauftechnisch abgebildet und selbst die gebührentechnische Abwicklung erfolgt voll automatisiert über eine Schnittstelle zur Stadtkasse. „Auf Landesebene gibt es bereits Überlegungen, Bauanträge vollständig elektronisch abzuwickeln. Der Gesetzgeber ist aktiv daran beteiligt, neben den rechtlichen Voraussetzungen auch die technischen Rahmenbedingungen für ein rein digitales baurechtliches Genehmigungsverfahren zu schaffen“, erläutert der Leiter des Fachgebietes Baurecht Michael Gegg-Seidler.

Erste elektronische Arbeitsvergabe

Dieser Tage hat die Stadtverwaltung auch die erste elektronische Arbeitsvergabe vorgenommen. Über die Plattform „Subreport“ wurde die öffentliche Ausschreibung eingestellt und die Angebote elektronisch eingereicht. Ziel ist es, dass mittelfristig die Unternehmen den Ablauf der Submission online verfolgen können. Diese erste E-Vergabe geht parallel mit vielen Neuerungen im Bereich der Digitalisierung bei Hochbau und Bauverwaltung: Fernablesungen, Fernzugriff auf alle Gebäude mit intelligenten Strom-, Gas- und Wasserzähler, Außenhautsicherung durch elektronisch Schließzylinder oder auch die Digitalisierung von Fahrplänen sind jetzt bereits neuer Standard.

Geografisches Informationssystem

Ein Großprojekt wird auf Betreiben des Fachbereichsleiters Stadtplanung und Tiefbau, Rolf Bertram, aktuell entwickelt: Das Bürger-GIS (Geografisches Informationssystem). Das städtische Portal wird geobasierte Informationen und Daten rund um das Planen und Bauen zur Verfügung stellen. Beispielsweise werden dann alle rechtskräftigen Bebauungspläne digital einsehbar sein. Für den Aufbau dieses Geo-Portals werden aktuell bei der Stadtverwaltung Mitarbeiter qualifiziert. Nach und nach soll das Portal um weitere Informationen ausgebaut werden. Nach Aussage des bei der Stadtverwaltung für die Einführung verantwortlichen Andreas Kretz wird das Bürger-GIS eine spürbare Erleichterung sowohl für Architekten, Bauherren und alle interessierten Bürger als auch für die Verwaltung selbst mit sich bringen.
Und selbst Straßenschäden werden zwischenzeitlich vom Fachgebiet Tiefbau bei der Stadtverwaltung im Rahmen von Straßenkontrollen mit digitalen Endgeräten erfasst, Baumkataster und Spielplatzkataster elektronisch geführt.

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