Planung für „Natur nah dran“-Projektflächen gestartet
Achern soll blühen
Achern (st). Dieser Tage nahmen rund 50 Vertreter der für 2020 ausgewählten „Natur nah dran“-Kommunen an einer Online-Schulung im Rahmen des NABU-Projektes teil. Die Teilnehmenden erhielten bei der Veranstaltung viele Anregungen und Tipps, wie im Siedlungsraum artenreiche Lebensräume für Wildbienen, Distelfinken und Schwalbenschwänze geschaffen werden können. Bei einer gemeinsamen Begehung erkundeten der Umweltbeauftragte Dr. Stephan Engel, Martin Meier vom städtischen Bauhof und Vertreter des NABU sowie Narturgartenplanerin Michaela Senk, wie sich die Maßnahmen vor Ort umsetzen lassen. Dabei wurden Grünflächen in Augenschein genommen, die im Laufe des Projekts in kleine Biotope umgewandelt werden sollen. Die Fachleute begutachteten dabei die jeweiligen Standorte und gaben erste Empfehlungen für die passenden Maßnahmen. Beispielsweise, ob eine Fläche grundlegend umgestaltet werden sollte, um einen dauerhaften Erfolg zu ermöglichen.
Beteiligung der Bürger
Die Begehung der Flächen bildet gemeinsam mit der Schulung die Grundlage für den nächsten Schritt: die Detailplanung für die ausgewählten Flächen. Anschließend geht es dann an die Umsetzung. „Das Entscheidende dabei ist: Geduld, Geduld, Geduld“, betonte NABU-Projektleiter Martin Klatt. Das bestätigten die Erfahrungen aus Kommunen, die bereits länger ihre Flächen umgestalten, so Klatt weiter: „Dabei kommen verschiedene Maßnahmen zum Einsatz. Auf manchen Flächen funktioniert das oft auf Anhieb gut, andere brauchen vielleicht etwas länger. Deshalb ist es wichtig, die Bevölkerung von Anfang an zu Informieren oder auch zu beteiligen.
Teilnahme lohnt sich
Warum sich das für die Natur und die teilnehmenden Kommunen lohnt, erläuterte Martin Klatt in der Online-Schulung: „Auf den Projektflächen entstehen wertvolle Wildpflanzenflächen, die sich im Laufe der Zeit immer weiter entwickeln werden. Für die Insekten zählt jeder Quadratmeter. Bei der Anlage naturnaher Flächen gibt es einiges zu beachten. Zwar sehen beispielsweise einjährige Blühmischungen im ersten Jahr toll aus, müssen aber jährlich neu eingesät werden und verursachen daher in der folgenden Zeit mehr Arbeit.“
Die Teilnehmenden konnten sich bei der Online-Schulung einen ersten Eindruck verschaffen, wie dauerhafte und dem Standort angepasste mehrjährige Blumenwiesen und Wildstaudenbeete angelegt werden. Dazu zeigten Naturgartenplaner Reinhard Witt und Projektleiter Martin Klatt auch Fotos aus anderen Kommunen, die bereits beim NABU-Projekt dabei sind. Anette Marquardt vom NABU gab Tipps, wie Öffentlichkeitsarbeit zur Akzeptanz und zum Erfolg der Umgestaltung vor Ort beitragen kann.
Online-Schulung
Die Auftaktschulung und Begehung fanden wegen der Corona-Pandemie dieses Jahr unter erschwerten Bedingungen statt. Normalerweise besuchen die Teilnehmenden aus den neuen Projektkommunen eine Stadt oder Gemeinde, die bereits im Vorjahr mit der naturnahen Umgestaltung ihrer Flächen begonnen haben. Weil das in diesem Jahr nicht möglich war, stellte der NABU kurzerhand eine Online-Schulung, ein sogenanntes „Webinar“, auf die Beine. „Uns war es wichtig, die Kommunen in diesen schwierigen Zeiten nicht alleine zu lassen. Die Begehungen sind zentral, um gemeinsam mit den Kommunen die besten Maßnahmen für die Flächen vor Ort zu finden. Deshalb haben wir diese in kleinerer Besetzung als sonst und mit ausreichend Sicherheitsabstand auch dieses Jahr durchgeführt.“
An der Schulung nahmen Mitarbeiter der Grünflächenämter, Stadtgärtnereien und Bauhöfe der für 2020 für „Natur nah dran“ ausgewählten Kommunen teil. Das sind Achern, Dornstadt, Emmendingen, Görwihl, Horb am Neckar, Karlsbad, Marbach, Neckarsulm, Neuenburg am Rhein, Ostrach, Renningen, Waldenbuch, Baindt, Zaisenhausen, Künzelsau.
Das NABU-Projekt „Natur nah dran“ wird gefördert durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Ziel ist es, Städte und Gemeinden mit Rat und Tat dabei zu unterstützen, Grünflächen im Sinne der Biodiversität umzugestalten.
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