Bau des Rückhalteraumes Elzmündung
Arbeiten bis 2020 beendet

Bau des Abschlussdamms für den Rückhalteraum Elzmündung: Abbrucharbeiten eines Durchlassbauwerks, Blick vom Hochwasserdamm VIII nach Westen | Foto: RP Freiburg
  • Bau des Abschlussdamms für den Rückhalteraum Elzmündung: Abbrucharbeiten eines Durchlassbauwerks, Blick vom Hochwasserdamm VIII nach Westen
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Schwanau-Nonnenweier (st). Torben Ott, Bernhard Lonsdorfer und Philipp Schäfer vom Regierungspräsidium Freiburg haben in einer Sitzung des Ortschaftsrats über den aktuellen Stand der Arbeiten beim Bau des Rückhalteraums Elzmündung in Nonnenweier berichtet. Die Experten standen Rede und Antwort zu Sicherheitsfragen bezüglich ansteigenden Grundwassers und zur technischen Umsetzung des Brunnen- und Leitungsbaus. Erläuterungen zur Sicherheit bei Stromausfall und dem Einsatz bei einem Hochwasser waren von großem Interesse.

Laufende Baumaßnahmen

Zur Herstellung des nördlichen Abschlussdamms wurde im Februar 2017 mit der Rodung der erforderlichen Flächen begonnen. Mit dem Beginn der Baumaßnahmen im Juni wurden im Rahmen einer „Offenen Baustelle“ im Sommer Details der Ausführung vorgestellt und mit den Erdarbeiten begonnen. Im September folgte die Umlenkung des Schutterentlastungskanals (SEK) in die Wittweiberkehle. Danach konnte auf der Fläche des zugeschütteten Kanals und des alten Damms der neue Abschlussdamm begonnen werden. Diese Arbeiten sind in vollem Gang.

Parallel werden die Bauwerke im Abschlussdamm hergestellt. Hierzu wurden drei alte abgerissen, die durch neue Auslassbauwerke ersetzt werden. Diese sind so bemessen, dass auch bei sehr hohem Rheinwasserstand im natürlichen Überschwemmungsgebiet nördlich des Abschlussdamms das Wasser sicher abgeleitet werden kann. „Die neuen Stationen werden ökologisch durchgängig ausgeführt, damit die Durchwanderbarkeit für Fische vom Rhein in die angeschlossenen Auengewässer ermöglicht wird“, so Bernhard Lonsdorfer, Projektleiter für den Rückhalteraum Elzmündung. Insgesamt laufen die Arbeiten im Zeitplan; der Fertigstellungstermin ist für Frühjahr 2019 vorgesehen.

Neue Baumaßnahmen im Jahr 2018

Ab April stehen folgende Baumaßnahmen auf Gemarkung Nonnenweier zur Umsetzung an: Erhöhung des Bermenweges des Rheinseitendamms um einen Meter, Anhebung der L100 entlang des Rheinseitendamms vom Sportplatz Nonnenweier bis zum Hauptwehr Gerstheim, Umsetzung der Schutzmaßnahmen für die Ortslage Nonnenweier.

Durch die Maßnahmen am Rheinseitendamm wird die dortige Dammverteidigung auch während eines Betriebs des Rückhalteraums gewährleistet. Für die Erhöhung des Bermenweges, ab der Gemarkung Kappel bis zur L100 in Nonnenweier, wird eine Bauzeit von etwa einem Jahr veranschlagt. Während dieser Zeit kann dieser Weg nicht befahren und begangen werden. Fahrradfahrer und Fußgänger können aber den Rheindamm nutzen. Die Umleitung wird während der Bauzeit ausgeschildert. Parallel dazu erfolgt die Anhebung der L100. „Der Verkehr wird während der Bauzeit per Ampel geregelt“, erläuterte Bernhard Lonsdorfer. Diese Maßnahme soll bis Juni 2019 abgeschlossen sein.

Ab voraussichtlich Mai 2018 beginnt der Bau der Schutzmaßnahmen für die Ortslage Nonnenweier. „Mit diesen Schutzmaßnahmen werden zusätzliche Grundwasseranstiege durch den Betrieb des Rückhalteraumes vermieden“, so Torben Ott, Leiter der Projektgruppe Offenburg für das Integrierte Rheinprogramm. Diese Arbeiten sind aufgeteilt in den Brunnenbau und den Rohrleitungsbau.

„Zu den bereits vorhanden fünf Pumpversuchsbrunnen werden insgesamt 19 weitere Brunnen erstellt“ erläuterte Philipp Schäfer, Projektingenieur für die Schutzmaßnahmen. Entlang der Brunnen werden Druckrohrleitungen verlegt, die das Wasser nach Westen in den Rückhalteraum und nach Norden in den Schutterentlastungskanal abführen. Zur gesicherten Energieversorgung werden drei Trafostationen errichtet.

Während der Bauzeit werden einzelne Gemeindewege abschnittsweise gesperrt. Umleitungen werden jeweils ausgeschildert. Die Zufahrt zum Anglerheim wird dauerhaft gewährleistet. Da die Ableitung des Grundwassers wieder in den Rückhalteraum erfolgen soll, ist an zwei Stellen die Querung des Ottenheimer Mühlbachs erforderlich. Die beiden Querungsstellen werden gleichzeitig während eines regulären Bachabschlages durchgeführt.

Einschränkungen während der Bauzeit

Während der Bauzeit kommt es zeitweise zu Beeinträchtigungen im Bereich der Baustellen, entlang der Baustraßen und in den Durchfahrten der Ortslagen. Für den überregionalen Rheinauewanderweg und die Verbindung von der Kläranlage Nonnenweier zum Hauptwehr Gerstheim wurde eine Umleitung eingerichtet.

Die Baumaßnahmen für den gesamten Rückhalteraum Elzmündung werden bei planmäßigem Verlauf voraussichtlich Ende 2020 abgeschlossen sein. „Wir wissen, die Bauphase ist auch mit Veränderungen und Beeinträchtigungen verbunden. Deshalb werden wir weiterhin den engen Dialog mit den Gemeinden und deren Bürgern pflegen und frühzeitig über alle Aktivitäten informieren“, blickte Torben Ott optimistisch auf die kommenden Baujahre.

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