Erste Projekt aus Jugend-Hearing: Hot Spots in Sasbach und Obersasbach
Gemeinderat sagt Ja zu öffentlichem WLAN
Sasbach (sp). "Das erste Projekt des Jugend-Hearings kommt ins Laufen, weitere werden folgen." Bürgermeister Wolfgang Reinholz zeigte sich nach der Abstimmung über das Thema „Öffentliches WLAN“ in der Sitzung des Gemeinderats am Montag erfreut, dass ein großer Wunsch der Jugendlichen aus Sasbach und Obersasbach aus "Jugend meets Bürgermeister" vom Januar 2016 in Erfüllung geht. Bei der Abstimmung gab es eine Nein-Stimme und zwei Enthaltungen, wobei sich diese nicht grundsätzlich gegen öffentliches WLAN, sondern im Blick auf eine zeitliche Begrenzung bezogen. Der Ortschaftsräte hatten sich bereits in ihrer Sitzung vom 19. Juni für den öffentlichen und kostenfreien Zugang ins Internet ausgesprochen, als Standort der Hot Spots mit einer Reichweite von 100 Metern soll der Bereich von der Grindehalle zum Marmoutierplatz sowie von der Halle zum Sportplatz hin sein. Dieser Bereich wurde nun auch vom Gemeinderat bestätigt, ebenso der Standort in Sasbach beim Ratssaal. Die einmaligen Kosten für beide Standorte wurden mit 2.750 Euro beziffert, hinzu kommen Gelder für die Verkabelung und Montage vor Ort. Die laufenden Kosten würden pro Jahr für jeden Teilort 240 Euro betragen.
Aus dem ersten Jugend-Hearing 2016 der kommunalen Jugendarbeit entstand eine Prioritätenliste an Themen und Wünschen, die zum einen von den Sasbacher Jugendlichen selbst und zum anderen danach in den jeweiligen Arbeitsgruppen mit „Paten“ aus den Reihen der Gemeinderäte weiter diskutiert wurden. Die Ergebnisse wurden von der kommunalen Jugendbeauftragten Katharina Tauchmann und den Jugendlichen am 25. Juli 2016 in den Gemeinderat eingebracht, wobei diesen wichtig war, dass das Wort „Beteiligung“ auch wirklich ernst genommen und die Jugendlichen weiterhin bei allen Schritten einbezogen werden. Dies wurde seitens des Bürgermeisters zugesagt und es wurden jüngst mit den Jugendlichen Begehungen in Sasbach und Obersasbach vorgenommen, um optimale WLAN-Standorte zu finden.
Gemeinderätin Barbara Kowollik-Schneider verwies darauf, dass sie einerseits grundsätzlich für solche Hot Spots sei. Sie verwies aber andererseits auf das pädagogische Anliegen von Eltern und Erziehern, dass der Zugang zum Internet aus pädagogischen und sozialen Gründen zeitlich limitiert sein soll. Eine zeitliche Limitierung befürwortete auch Monika Baumann, während Katharina Tauchmann im Blick auf mögliche nächtliche Störungen feststellte, dass solche Hot Spots ja nicht nur Jugendliche, sondern auch Erwachsene nutzen. Die meisten Jugendlichen hätten ihre Musik auf dem Smartphone und diese könnten sie auch ohne Internet abspielen und möglicherweise andere stören, meinte Max Melüh vom Jugend-Hearing. „Wenn ein Jugendlicher nachts einsam auf dem Kirchplatz in Sasbach steht, sei es schon gut, wenn er seiner Mutti eine WhatsApp zum Abholen schicken kann“, so der Jugendliche. In früheren Zeiten habe es schon an bestimmten Stellen ganz andere Störungen gegeben, betonte Bernhard Ringwald, während Bürgermeister Wolfgang Reinholz dafür plädierte, es zunächst einmal mit Vertrauen zu versuchen. Sollte dies nicht funktionieren, könnte jederzeit eine Limitierung erfolgen.
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