Problem für Einpendler und Anwohner
Wohin mit dem Auto in der Stadt?
Wer in der Stadt wohnt oder arbeitet, kennt das Problem: Parkplätze sind ein rares Gut. Noch gibt es in den Ortenauer Innenstädten Bereiche, in denen sogar gebührenfrei geparkt werden kann. Wir haben exemplarisch in Offenburg, Kehl, Lahr, Achern und Oberkirch nachgefragt, wie die Situation dort ist.
Und in der Ortenau?
Aktuell sind in Offenburg 1.900 Bewohnerparkausweise im Umlauf, mit denen rund 1.050 Stellplätze genutzt werden können. Sie kosten 30 Euro im Jahr, Besucherkarten sind extra. Das soll sich nach dem Willen der Stadtverwaltung ändern: Die Zonen für Bewohnerparken sollen ausgeweitet werden, die Gebühren von 2024 bis 2028 jährlich um 30 Euro steigen. Die Vorlage wurde vom Gemeinderat abgelehnt, auch weil die Stadt Freiburg nach einer Gebührenerhöhung erfolgreich verklagt wurde. Die Stadt Offenburg will nun die Urteilsbegründung auswerten. Außerdem werden Beschäftigtenparkplätze für 40 Euro im Monat in verschiedenen Zonen angeboten. Dauerparkplätze gibt es bei privaten Betreibern: Ein Tiefgarageplatz im Rée Carré kostet beispielsweise von Montag bis Freitag laut Homepage 98 Euro, die ganze Woche 120 Euro. Auf dem Areal in der Rheinstraße von DB BahnPark kostet eine Monatskarte 60 Euro.
In Achern gibt es keine Bewohnerparkausweise bis auf einige Altfälle in der Spital- und Kapellenstraße sowie Am Klaus-kirchl. Dauerparker, Angestellte und Mitarbeiter von Geschäften in der Innenstadt finden ausreichend Parkmöglichkeiten – zum Beispiel am Bahnhof, in der Rosenstraße, Bezirksamtstraße und den Illenauwiesen, so die Stadt. Es gibt drei Tarifzonen, je näher an der Innenstadt, desto kürzer die Parkdauer. In der Zone III liegen laut Parkgebührensatzung die Kosten bei einem Euro pro Tag und vier Euro pro Woche. Für die Anlagen an der Lammbrücke, Rosenstraße, Bezirksamtsstraße und Illenau sind nur Tages- und Wochentickets erhältlich. An der P+R-Anlage am Bahnhof gibt es Monatstickets für zehn Euro im Monat sowie Jahrestickets für 100 Euro im Jahr. Eine Erhöhung der Gebührensätze ist nicht geplant.
Elsass-Metropole in der Nachbarschaft
In Kehl gibt es laut der Homepage der Stadt für Dauerparker die Möglichkeit, Monats- oder Halbjahreskarten für den Parkplatz Läger in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt zu kaufen. Sie kosten 15 Euro im Monat, für das halbe Jahr werden derzeit 60 Euro fällig. Hinzu kommen 193 Stellplätze für 80 Euro im Monat in der Tiefgarage Centrum am Markt in der zweiten Ebene für Dauerparker. Ob die Preise so bleiben, ist unsicher: Im Frühjahr hat die Stadt Straßburg die Parkgebühren stark angehoben, weshalb viele Besucher in Kehl parken und dann in die Straßenbahn umsteigen.
Lahr hat 237 Bewohnerparkplätze für je 30 Euro im Jahr ausgewiesen. Wer mit dem Auto zur Arbeit in die Innenstadt muss, hat laut Stadt verschiedene Möglichkeiten kostenlos zu parken. Dabei handele es sich um größere öffentliche Parkmöglichkeiten in den Seitenstraßen rund um die Innenstadtumfahrung. Der Gemeinderat wird 2024 über eine Tariferhöhung beraten.
In Oberkirch gibt es 163 Stellplätze für Bewohner, in und angrenzend an die Innenstadt. 30 Euro im Jahr werden dafür fällig. Sie dürfen auch als Kurzzeitparkplätze von Kunden genutzt werden. Wer in Oberkirch arbeitet, einen kleinen Fußweg nicht scheut, der kann beim Renchtalstadion und an der Erwin-Braun-Halle kostenfrei sein Auto abstellen. In der Innenstadt stehen weitere 80 Parkplätze, die von Langzeitparkern genutzt werden können, zur Verfügung. Der Parkausweis für drei Monate kostet 90 Euro, für sechs Monate 180 Euro und für das ganze Jahr 360 Euro. "Insgesamt stehen über 1.000 Parkplätze mit maximal fünf Gehminuten in die Innenstadt zur Verfügung", so die Stadt Oberkirch auf Anfrage. Dennoch sei das Parken ein emotional besetztes Thema.
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