Betrieb am Standort Oberkirch temporär eingestellt
Ortenau Klinikum bündelt Kräfte

Offenburg/Oberkirch (st). Vor dem Hintergrund der Corona-Epidemie bereitet sich das Ortenau Klinikum weiter auf die Versorgung einer großen Zahl an Covid-19-Patienten vor. Seit über zwei Wochen hat der Klinikverbund alle nicht unbedingt notwendigen Operationen und Eingriffe verschoben und bündelt seine räumlichen und personellen Ressourcen, um Intensiv- und Beatmungsplätze auszubauen. Diese sind vor allen notwendig, um Patienten mit schweren Verläufen der Covid-19-Erkrankung zu versorgen.

Im Rahmen dieser weitreichenden Maßnahmen und vor dem Hintergrund der Erfahrungen aus Italien sowie dem Elsass verfolgt der Krisenstab des Klinikverbunds die Strategie, die Intensivkapazitäten eher in den größeren Standorten in Achern, Lahr und Offenburg auszubauen und dort das Personal sowie die vorhandenen Geräte zu bündeln. Aus diesem Grund hat der Klinikverbund jetzt am Ortenau Klinikum in Achern eine zweite Intensivstation eingerichtet, heißt es in einer Pressemitteilung.

Betrieb in Oberkirch wird eingestellt

Dazu wird der Klinikverbund den Betrieb am Standort in Oberkirch zeitweise einstellen und das dortige Personal vollständig am Standort Achern zur Verstärkung der zweiten Intensivstation einsetzen. Über eine entsprechende Eilentscheidung hat Landrat Frank Scherer am Donnerstag die Mitglieder des Kreistages informiert.

„Wir müssen unsere Ärzte und unsere Pflegekräfte in der jetzigen Situation noch mehr dort konzentrieren, wo diese Kräfte dringend gebraucht werden. In der Intensivmedizin und den Bereichen zur Behandlung Akuter Respiratorischer Erkrankungen wird viel Personal benötigt. Da ist es notwendig, diese Kräfte in den entsprechenden Bereichen zusammenzuziehen“, so Ortenau Klinikum-Geschäftsführer Christian Keller.

Bündelung der Kräfte

Das Ortenau Klinikum geht davon aus, dass die Epidemie eine maximale Anzahl an Beatmungsplätzen notwendig macht. Zugleich muss sichergestellt werden, dass ausreichend Personal für die Versorgung von infizierten Patienten vorhanden ist, da die notwendigen Schutzmaßnahmen nochmals einen höheren Personaleinsatz verlangen. Kleinere Intensiv-Teams drohen bei nicht auszuschließenden Personalausfällen zusammenzubrechen. Das Ortenau Klinikum hat deswegen seine gewohnten Klinikstrukturen aufgehoben und bündelt hausübergreifend seine Kräfte.

Vorübergehende Schließung

Der Klinikstandort in Oberkirch wird ab dem 30. März bis auf Weiteres, jedoch mindestens bis Ende Mai 2020, außer Betrieb sein. Die derzeit in Oberkirch stationär behandelten Patienten verteilt das Ortenau Klinikum auf umliegende Standorte.
Das Ortenau Klinikum betont, dass es sich bei der Maßnahme lediglich um eine vorübergehende Schließung handelt, die der aktuellen Corona-Krise geschuldet und keine strategische Implikation im Hinblick auf die Agenda 2030 ist.
Das Ortenau Klinikum schließt nicht aus, dass im weiteren Verlauf der Corona-Krise auch andere Standorte vorübergehend geschlossen werden müssen, um das dortige Personal an anderen Standorten einsetzen zu können.

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