Unternehmer Axel Müller-Vivil starb im Alter von 72 Jahren
„Vivil war sein Leben“

Axel Müller-Vivil

Offenburg. Vivil-Chef Axel Michael Müller-Vivil ist tot. Er starb am vergangenen Donnerstag im
Alter von 72 Jahren im Kreis seiner Familie. Innovativ, kreativ und
leidenschaftlich leitete er das weltweit erfolgreiche Offenburger
Familienunternehmen in dritter Generation. Seine Familie, Freunde und
Mitarbeiter schätzten ihn als toleranten, lebensklugen Menschen mit
Humor und Herzensbildung. Axel Müller-Vivil war seiner Heimatstadt sehr
verbunden und engagierte sich für Soziales, Kultur und Sport.

Am 13. November 1939 in Freiburg geboren, wuchs Axel Müller-Vivil in
Offenburg auf. Bereits als Kind spielte er auf den Zuckersäcken in der
elterlichen Firma und übernahm mit 23 Jahren nach Abitur auf der
Internatsschule Schloss Salem und kaufmännischer Ausbildung im In- und
Ausland übernahm er die Unternehmensführung; sein Vater Dr. Bruno
Müller-Vivil blieb im Zweiten Weltkrieg vermisst, seine Mutter starb,
als er zehn Jahre alt war. Zu diesem Zeitpunkt war Vivil bereits eine bekannte Marke.

„Frisch geatmet, froh gestimmt“, lautete der Werbeslogan der 50-er. Axel Müller-Vivil baute mit Kraft, Innovation und Intuition das Unternehmen aus. Er entwickelte das Monoprodukt Vivil zu
einer Dachmarke von heute 80 Produkten. In den 70-er Jahren
revolutionierte er den Markt mit Ohne-Zucker-Bonbons und schaffte damit
ein neues Segment, in dem die Firma Vivil bis heute die
Marktführerschaft in Europa innehat. Seine Stärke war es, frühzeitig
Trends aufzuspüren und umzusetzen. Zeitgemäß schaltete er TV-Spots und
investierte in Sportsponsoring: Michael Schumacher fuhr seinen ersten
Formel-Eins-Sieg auf einem Boliden mit Vivil-Logo ein. Für seine
außergewöhnlichen unternehmerischen Leistungen, seine ständige
Innovationskraft und die Fähigkeit zur Marktanpassung wurde er 2004 mit
der Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet; 2009
bekam er vom Bundesverband mittelständischer Wirtschaft den Ehrentitel
Senator h.c. verliehen. „Vivil war sein Leben“, sagt seine Frau Cornelia Müller-Vivil.

10000 Tonnen Süßigkeiten entstehen jährlich in Offenburg – das sind fünf Milliarden Bonbons. Mit großem Elan plante Axel Müller-Vivil mit Sohn Alexander für dieses Jahr den Neubau eines
architektonisch markanten „Vivil Quartiers“ an der Moltkestraße mit
Nutzung durch Einzelhandel, Praxen und Kanzleien, die Vivil-Verwaltung
sowie Wohnungen.

Offenburg und die Entwicklung der Stadt lagen ihm am Herzen. So zählt Müller-Vivil mit seiner Frau Corry zu den Gründungsstiftern der Bürgerstiftung St. Andreas, er unterstützte
Vereine und Initiativen, förderte regional und überregional Kultur,
Sport und Soziales. Axel Müller-Vivil lebte mit seiner Frau Cornelia in
Offenburg. Das Paar hatte 1965 geheiratet, 1966 wurde Tochter Corinne
Michaela, 1968 Sohn Alexander geboren. Dr. Alexander Müller-Vivil ist
seit 2000  als persönlich haftender Gesellschafter im
Familienunternehmen tätig und tritt die Nachfolge seines Vaters an.

Nachdem sich Axel Müller-Vivil von einer schweren Krankheit gut erholt hatte,
kam sein Tod am 3. Mai unerwartet. Die Trauerfeier ist am Donnerstag,
10. Mai, um 14 Uhr in der Weingartenkirche in Zell-Weierbach.

Autor: st

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