Stefan Konprecht ist vielseitig
Keine Angst vor Herausforderungen
Offenburg Als Wolfgang Schäuble seinen 80. Geburtstag in Offenburg feierte, überreichte ihm die Stadt Offenburg als Geschenk ein besonderes Bild: Es stammte von Stefan Konprecht, Fraktionssprecher der Freien Wähler im Offenburger Gemeinderat, und alle Stadträte hatten auf der Rückseite unterschrieben.
"Das war schon eine Ehre", erinnert sich der 36-Jährige an den Moment in der Offenburger Reithalle. Seine Liebe zur Malerei hat er vor eineinhalb Jahren wiederentdeckt. "Ich hatte als Kind die Jugendkunstschule in Offenburg besucht und viel Spaß am Umgang mit Farben", schildert Konprecht.
Als Faustballer im Nationaltrikot gespielt
Doch dann packte ihn das Faust-ball-Fieber: "Schon mein Vater war beim Faustball aktiv." Kein Wunder, dass auch sein Bruder und er begeisterte aktive Spieler zunächst in der Faustballgemeinschaft Offenburg, später dann im fusionierten Faustball-Club Offenburg waren. "Mein erstes Bundesligaspiel hatte ich mit 17 Jahren", so Konprecht. Von 2004 bis 2009 war er Mitglied der Herrennationalmannschaft: "Ich habe sogar eine Europameisterschaft im eigenen Land gespielt." 2021 zog er sich als aktiver Spieler zurück. "Eines Tages kaufte mir meine Verlobte Leinwand und Farben." Das war die Initialzündung, seiner Kreativität auf der Leinwand wieder freien Lauf zu lassen. "Ich dachte, ich mache es gleich richtig und poste es", zeigt sich der Autodidakt noch heute verwundert über die große Resonanz auf seine Homepage sklouisart.com. "Meine Farbkompositionen nenne ich Splash, es handelt sich um explosive Farbspiele." Gegenständliche Kunst ist nicht seine Sache. "Ich werde nicht gerne von einem Bild angeschaut", so Konprecht. Eine weitere Eigenheit: Er signiert stets auf der Rückseite, da für ihn die Signatur das Bildgefüge stört: „Ich verkaufe meine Bilder zu einem kleinen Preis, so dass sich auch junge Leute – meine – Kunst für die Wohnung leisten können.“
Schon früh war für den Offenburger klar, dass er nicht in den elterlichen Lackierbetrieb einsteigen wird. "Ich habe mich mit 16 Jahren bei der Polizei beworben und wurde genommen", erzählt Stefan Konprecht. Nach der Ausbildung war er bei der Bereitschaftspolizei: "Ich war überall mit dabei: Demonstrationen, Großveranstaltungen, Castor-Transporte." An den Nato-Gipfel in Kehl und Straßburg erinnert er sich noch gut: "Ich sehe mich immer noch auf der Europabrücke stehen und die Gebäude auf dem Zollhof brennen." Er schätzte die Gemeinschaft innerhalb dieser Polizeiabteilung, dennoch zog es ihn nach dem Studium 2016 zur Kriminalpolizei.
Als jüngster Gemeinderat ins Gremium gewählt
In die Lokalpolitik kam er über Angie und Werner Morstadt, Freunde seiner Eltern. "Sie fragten mich 2009, ob ich mich für die Kommunalwahlen aufstellen lassen will", erinnert sich der Polizist. Er sagte zu, rechnete nicht mit einem Mandat und war am Ende mit 22 Jahren das jüngste Gemeinderatmitglied. "Das war völlig neues Terrain und ich musste mich reinknien", so Konprecht und beschreibt das Herzklopfen, als er die erste längere Rede vor dem Gremium halten sollte. Doch er biss sich durch und ist heute Sprecher der Freien-Wähler-Fraktion in Offenburg und Mitglied des Kreistags.
In der fünften Jahreszeit legt Stefan Konprecht das Häs der Offenburger Hexen an. "Ich wurde quasi als Hexe geboren", sagt er mit einem Grinsen. Die erste Maske trug er im Kindergartenalter, musste aber – wie alle Mitglieder der Zunft – zwei Bütteljahre absolvieren. Als aktives Zunftmitglied wagt er den Sprung übers Feuer und ist Pressesprecher der Hexen.
Stefan Konprechts persönliche Tipps
Lieblingskünstler
- Iris Marisa Neuner
- Shepard Fairey
- Nikolaos Shizas
politische Vorbilder
- Helmut Schmidt
- Friedrich Merz
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.