Fluthilfemedaille 2021 verliehen
Ortenauer Einsatzkräfte ausgezeichnet
Offenburg (st) Mehr als 360 Hilfskräfte aus dem Regierungsbezirk Freiburg waren bei der Hochwasserkatastrophe vor zwei Jahren im Ahrtal im Einsatz. Zum Dank für dieses herausragende Engagement haben Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer und Landrat Frank Scherer am Montag im Landratsamt in Offenburg die „Fluthilfemedaille 2021“ des Landes Rheinland-Pfalz an 59 Helferinnen und Helfern aus dem Ortenaukreis ausgehändigt, heißt es in einer Pressemitteilung.
In einer Feierstunde, die das Regierungspräsidium Freiburg gemeinsam mit dem Ortenaukreis veranstaltete, wurden Einsatzkräfte von Feuerwehr, Deutschem Roten Kreuz und Malteser Hilfsdienst geehrt. Sie waren im Juli 2021 über den Bevölkerungsschutz des Landes Baden-Württemberg angefordert und in den Einsatz nach Rheinland-Pfalz geschickt worden.
Gut aufgestellt
„Die Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen hat einmal mehr unter Beweis gestellt, dass das Ehrenamt auch in Notlagen eine tragende Säule unserer Gesellschaft ist und wie leistungsstark unser Katastrophenschutz ist – und das in einer Zeit, in der die Corona-Pandemie noch viele Kräfte gebunden hat“, so Landrat Frank Scherer in seinem Grußwort. Wie gut der Ortenaukreis mit seinen Hilfsorganisationen aufgestellt sei, habe sich in den letzten Jahren mehrfach gezeigt, etwa bei der Betreuung der Kreisimpfzentren, dem Aufbau eines Notlagers für Unbegleitete Minderjährige Ausländer kürzlich in Lahr sowie den Großbränden im Europa-Park Rust und der Containerunterkunft am Sägeteich in Offenburg. „Gerade in den heutigen Zeiten brauchen wir mehr denn je Menschen, die Verantwortung übernehmen, sich für andere einsetzen und dabei auch persönliche Risiken eingehen – vor diesem ehrenamtlichen Engagement ziehe ich meinen Hut!“, sagte der Landrat. Die Unterstützung der Hilfsorganisationen durch die Politik dürfe daher kein bloßes Lippenbekenntnis sein, gerade angesichts wachsender Herausforderungen gelte es, gute Rahmenbedingungen für deren Arbeit zu schaffen.
Regierungspräsidentin Schäfer dankte den Helferinnen und Helfern für ihren schnellen und solidarischen Einsatz im Nachbarland: „Sie haben mutig und mit vereinten Kräften zur Bewältigung dieser verheerenden Katastrophe beigetragen, Leben gerettet, Not gelindert und Schäden beseitigt. Unter schwierigsten Bedingungen waren Sie Tag und Nacht im Einsatz. Dafür gebührt Ihnen im höchsten Maße Respekt und Anerkennung.“
43.000 Einsatzkräfte
Schäfer wies darauf hin, dass Extremwetterereignisse aufgrund des Klimawandels immer häufiger auftreten werden. Die Ereignisse im Ahrtal seien für die Katastrophenschutzbehörden im Regierungsbezirk Freiburg Anlass gewesen, ihre Zusammenarbeit zu vertiefen. Unter Federführung des RP wurde das Konzept der kreisübergreifenden Hilfeleistung weiterentwickelt und in der Praxis bereits erfolgreich geübt. „Für schnelle und effiziente Hilfe bei großen Schadensereignissen ist die Planung und Koordination des überörtlichen Einsatzes von Einheiten des Katastrophenschutzes unabdingbar. Hier haben wir uns für die Zukunft gut aufgestellt.“
Das Land Rheinland-Pfalz verleiht die „Fluthilfemedaille 2021“ insgesamt an rund 43.000 Einsatzkräfte aus Rheinland-Pfalz und dem gesamten Bundesgebiet. In Baden-Württemberg erfolgt die Aushändigung der Medaillen über die Regierungspräsidien und die Landratsämter. In den Veranstaltungen werden diejenigen Einsatzkräfte geehrt, die über das Land Baden-Württemberg im Rahmen des Bevölkerungsschutzes durch das Land Rheinland-Pfalz angefordert worden waren. Neben der Medaille erhalten die baden-württembergischen Einsatzkräfte auch eine Urkunde sowie eine Dankeskarte von Innenminister Thomas Strobl.
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