Haushaltsplan fürs Ortenau Klinikum
36 Millionen Euro allein für Standort Offenburg

Der Kreis plant, 36 Millionen Euro in den Standort Offenburg zu investieren.  | Foto: rek
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Offenburg (gro). 36 Millionen Euro wird der Ortenaukreis in den nächsten Jahren in die Offenburger Standorte des Ortenau Klinikums investieren. Das hat der Kreistag am Dienstag in seiner Sitzung beschlossen. "Es sind noch zwölf Jahre bis zur Umsetzung der Agenda 2030", erklärte Landrat Frank Scherer in einem Pressegespräch. "Wir können unter den Gesichtspunkten Qualität und Kapazität bei den Kliniken nicht die Hände in den Schoss legen – das gilt für alle Klinikstandorte.

Großes Bauvolumen in Offenburg

"Wir haben ein großes Bauvolumen in Offenburg, das wir in kürzester Zeit realisieren müssen", so Scherer. Gemeinsam mit einem externen Büro sei eine Planung entstanden, bei der man auch die Kosten im Blick gehabt hätte. "In den Bereichen, in denen nicht die Patienten betroffen sind, werden wir mit Containern arbeiten", erläutert Scherer. Davon betroffen werde die Verwaltung sein. In Angriff genommen müssten aber ebenso die Intensivstation, der OP-Bereich, die Frauenklinik und die Kinderklinik.

"Das ist kein Schildbürgerstreich", macht Scherer in Bezug auf den geplanten Neubau in Offenburg deutlich. Ohne diese Investitionen sei eine gute Versorgung nicht gewährleistet. Doch auch mit diesen Baumaßnahmen, die 2021 abgeschlossen sein sollen, sei der Ausbau des Ebertplatzes und des Josefskrankenhauses zu einem neuen Zentralklinikum nicht möglich. "Wir können dort die geforderte Kapazität von über 800 Betten nicht abbilden", stellte Scherer fest.

Brandschutz in Achern

Christian Keller, Geschäftsführer des Ortenau Klinikums, zeigte die weiteren Maßnahmen auf: Am Standort Achern würden die Betriebs- und Haustechnik sowie der Brandschutz auf Vordermann gebracht. Reparaturen seien im in die Jahre gekommenen Personalwohnheim fällig. Acht bis zehn Millionen sollen in den nächsten Jahren fließen, darin enthalten seien die Kosten der Verlagerung der Geburtshilfe von Oberkirch nach Achern. 1,1 Millionen Euro seien in diesem Jahr am Standort Kehl wegen des Umzugs der Orthopädie aus Gengenbach und für neue Geräte investiert worden.

Lahr werde eine interdisziplinäre Notaufnahme erhalten. 3,6 Millionen Euro werde dies den Kreis bis 2020 kosten. Zeitgleich liefen die Planungen für den Ausbau des Standortes im Zuge der Agenda 2030. "Wir wollen 2019/2020 damit in die Gremien gehen", beschreibt Christian Keller den Zeitplan. Am Standort Ettenheim werde ein neuer OP gebaut, der 2021 fertiggestellt sein soll. Frisch saniert sei das Krankenhaus in Wolfach, das erst im vergangenen Jahr eingeweiht worden sei. Hier sind laut Keller nur kleine Dinge geplant, wie auch am Standort Oberkirch.

Umbauten im Pflegeheim

Im Pflegeheim in Gengenbach-Bermersheim stehe mit 24 Millionen Euro ebenfalls eine größere Investitionssumme in den nächsten acht Jahre bereit. Nach der Landesheimbauverordnung müsse auf Ein-Bett-Zimmer umgestellt werden, ein Teil der Kapazitäten werde ins ehemalige Krankenhaus Gengenbach verlegt, das in diesem Jahr geschlossen worden sei.

Planungen für Neubauten

Gut liefen die Beratungen zum städtebaulichen Vertrag mit Achern für den neuen Krankenhausstandort im Zuge der Agenda 2030. Ein Baubeginn sei bereits 2024 denkbar. Für die Neubauten in Achern, Lahr und Offenburg soll die Aufstellung der Betriebsorganisation ausgeschrieben werden. Sie sei die Grundlage für alles weitere. Landrat Scherer rechnet damit, dass in den Jahren 2021/2022 mit dem Land die Verhandlungen bezüglich der Fördersumme aufgenommen werden können. In Offenburg stehe erst noch die Entscheidung für den Standort an: Zur Auswahl stünden Windschläg Nord oder Holderstock Nord.

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Trotz vieler Um- und Anbauten hat der Klinikstandort Achern immer noch Mängel. | Foto: ds

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