Museum im Ritterhaus
Krippenausstellung mit besonderen Stücken

Edgar Kienzle (l.) und Günther Wöllner von den Krippenfreunden Offenburg | Foto: gro
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  • Edgar Kienzle (l.) und Günther Wöllner von den Krippenfreunden Offenburg
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Offenburg (gro) Fünf Jahre ist es her, dass die Krippenfreunde Offenburg und das Museum im Ritterhaus zusammengearbeitet haben. Ab Samstag, 30. November, sind 43 Krippen im Museum zu sehen. Im Mittelpunkt stehen die Schmuckstücke aus der Werkstatt des Offenburger Gastwirtes und leidenschaftlichen Krippenbauers Karl Otto Schimpf, die das Museum 2023 erwerben konnte. Fünf von ihnen - darunter die Palastkrippe oder die große Waldkrippe - sind nach einer Restauration zu sehen.

"Die Figuren erstrahlen wieder, die Goldelemente leuchten, die Augen der Figuren sind wieder zu erkennen", schwärmt Valerie Schoenenberg, die Leiterin des Museums im Ritterhaus. Doch nicht nur die dramatisch inszenierten Bühnenkrippen von Schimpf werden gezeigt. Die Krippenfreunde Offenburg stellen wieder ihre schönsten Stücke aus: Bühnenkrippen, Waldkrippen, aber auch Kastenkrippen. Darunter alte Stücke von Schülern von Karl Otto Schimpf, aber auch neue von den Mitgliedern der Krippenfreunde angefertigte Stücke. 

Verschiedene Szenen

Gezeigt werden Motive aus der gesamten Weihnachtsgeschichte - angefangen mit der Verkündigung, über die Herbergssuche bis zur Flucht. "Zu Zeiten von Karl Otto Schimpf kannte jedes Kind die Weihnachtsgeschichte", so Anne Junk, die die Ausstellung gemeinsam mit Edgar Kienzle und Günther Wöllner von den Krippenfreunden kuratiert hat. Das ist heute anders, deshalb bietet das Museum ein umfangreiches Rahmenprogramm an. 

Karl Otto Schimpf, so Anne Junk, begann 1911 ein Studium an der Universität und Handelshochschule in München. Er interessierte sich aber auch für Kunst und Theater. Im Auftrag des damaligen Offenburger Museumskustos Carl Frowin Mayer besuchte er eine Koryphäe auf dem Gebiet der Krippen in München - Kommerzienrat Max Schmederer. Er sollte die figurenreiche Weihnachtskrippe des Offenburger Museums begutachten. Das Urteil fiel vernichtend aus, denn Schmederer bevorzugte neapolitanische Figuren und ließ die Krippen aufwändig inszenieren. Schimpf war beeindruckt und nahm die Ideen der Bühnenkrippe, die wie im Theater ausgeleuchtet werden, mit nach Offenburg.

Um ihn scharten sich Krippenbauer, die sich von ihm inspirieren ließen - seine Leidenschaft wirkt bis in die Gegenwart. Denn die Krippenfreunde Offenburg sind quasi die Nachfolger von Schimpf und Co. Es werden Kasten-, aber auch nach wie vor Bühnenkrippen selbst gebaut. Die Krippenfreunde Offenburg restaurieren ebenso die Werke von Schimpfs früheren Schülern. Zu Schimpfs Zeiten besuchten sich die Krippenfreunde gegenseitig, um ihre neuesten Werke oder Inszenierungen zu bestaunen - heute bietet sich im Museum im Ritterhaus dazu die Gelegenheit. Karl Otto Schimpf war streng mit seinen Schülern, wenn ihm etwas nicht gefiel, lautete sein Urteil: "Hat viel Arbeit gemacht."

In den fünf Räumen, in denen die Krippen zu bestaunen sind, tun sich ganze Welten auf: heimische Szenen aus dem Schwarzwald, ein Zug durch die Altstadt von Gengenbach, aber auch orientalische Szenen oder bayrische Landschaften sind zu sehen. Die Figuren sind aus den unterschiedlichsten Materialien gemacht, die Perspektive spielt eine wesentliche Rolle. 

Das Begleitprogramm

Am 3. Dezember steht ein Vortrag von Prof. Dr. Werner Metzger auf dem Programm. Das Thema lautet "Von Bethlehem bis White Christmas. Zur Biografie des Weihnachtsfestes." Anne Junk bietet am 5. Dezember eine Kuratorinnenführung an. Sie gestaltet ebenfalls eine Kulturpause am 11. Dezember sowie am 8. Januar. Am 2. Januar bietet sich die Gelegenheit mit den Krippenfreunden ins Gespräch zu kommen.

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