Sonderausstellung zum Fotohaus Busam
Eine Reise ins Renchtal vor 100 Jahren

Dank der dem Wunsch von Klaus Bentrup entsprechenden Schenkung hunderter Fotografien des Fotohauses Busam machten die Geschwister Bentrup (links) die Ausstellung erst möglich. Gemeinsam mit Stadtarchivarin und Museumsleiterin Dr. Irmgard Schwanke (2. v. r.) und Oberbürgermeister Gregor Bühler (r.) wurde die neue Ausstellung im Heimat- und Grimmelshausenmuseum eröffnet.  | Foto: Denise Burkart/Stadt Oberkirch
  • Dank der dem Wunsch von Klaus Bentrup entsprechenden Schenkung hunderter Fotografien des Fotohauses Busam machten die Geschwister Bentrup (links) die Ausstellung erst möglich. Gemeinsam mit Stadtarchivarin und Museumsleiterin Dr. Irmgard Schwanke (2. v. r.) und Oberbürgermeister Gregor Bühler (r.) wurde die neue Ausstellung im Heimat- und Grimmelshausenmuseum eröffnet.
  • Foto: Denise Burkart/Stadt Oberkirch
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Oberkirch (st) Zur offiziellen Eröffnung der Sonderausstellung „Fotohaus Busam. Das Renchtal vor 100 Jahren“ begrüßten Oberbürgermeister Gregor Bühler sowie Stadtarchivarin und Museumsleiterin Dr. Irmgard Schwanke am Dienstagabend, 28. November, zahlreiche Gäste im Alten Rathaus. Gemeinsam blickten Sie auf die Erfolgsgeschichte des Fotohauses Busam zurück und luden dazu ein, die umfangreiche und vielseitige Fotografiesammlung zu entdecken. Bis zum 8. September 2024 öffnet die Ausstellung ihre Türen.

„Ich empfehle mich in fotografischen Aufnahmen jeder Art“, pries Fotograf Theodor Busam in einer Anzeige der Oberkircher Lokalzeitung „Der Renchtäler“ im Jahr 1904 seine Dienste an. Damit setzte er den Grundstein für eine 118 Jahre anhaltende Erfolgsgeschichte, die im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung „Fotohaus Busam. Das Renchtal vor 100 Jahren“ anhand zahlreicher Fotografien beleuchtet wird. „Zur Zeit der Gründung des Fotohauses Busam hantierten die Fotografen noch mit Glasplattenkameras“, wirft Oberbürgermeister Gregor Bühler einen Blick in die Vergangenheit der Fotografie. Damals hätten die meisten Menschen im Renchtal keinen Fotoapparat besessen und es sei etwas Besonderes gewesen, sich fotografieren zu lassen. „Die in unserem Stadtarchiv aufbewahrten Fotografien des Fotohauses Busam haben einen ganz besonderen ideellen Wert und sind Teil unseres kulturellen Erbes“, begrüßt Bühler die neue Ausstellung. Möglich wurde diese durch die wertvolle Schenkung der Familie Bentrup, die mehrere tausend Fotos aus den Archiven des Fotohauses besaß und dem Stadtarchiv übergab. „Dafür sind wir sehr, sehr dankbar“, richtet Stadtarchivarin Dr. Schwanke ihren Dank an die anwesenden Kinder des verstorbenen Stadtrats Klaus Bentrup, der die Fotos vom Sohn des ehemaligen Inhabers des Fotohauses, Erich Brüstle, erhalten hatte.

Fotografien machen Geschichte erlebbar

„Viele ältere Oberkircher erinnern sich gut an das Fotohaus Busam in der Renchener Straße“, weiß Dr. Irmgard Schwanke. Als erstes Fotogeschäft, das über einen längeren Zeitraum in Oberkirch ansässig wurde, war es die zentrale Anlaufstelle für Familien- und Portraitfotografie, berichtet Schwanke aus der bewegten Geschichte des Fotohaus Busam. Zunächst in der Hand von Gründer Theodor Busam übergab dieser das Fotohaus nach fünf Jahren an seinen jüngeren Bruder Otto Busam. Dieser bereicherte mit seiner Liebe zur Heimat die herkömmliche Portraitfotografie durch zahlreiche Stadtansichten und Landschaftsaufnahmen. Auch war er bei vielen besonderen Ereignissen des Stadtlebens zur Stelle. „So haben Otto und Theodor Busam wie sonst kaum jemand, das Renchtal in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts dokumentiert“, resümiert Schwanke. Die zahlreichen Fotografien geben somit wertvolle Einblicke in die Geschichte des Renchtals und in die Entwicklung des alltäglichen Lebens. Die Ausstellung beschränkt sich dabei auf die Bilder, welche vor 1946 und somit zu Lebzeiten der Brüder Otto und Theodor Busam entstanden. Die Fotos von Erich Brüstle, der das Fotohaus nach dem Tod beider Brüder weiterführte, seien eine eigene Ausstellung wert, berichtet Schwanke.

„Gerade mit solchen wechselnden Sonderausstellungen spricht das Heimat- und Grimmelshausenmusaum neben auswärtigen Gästen auch immer wieder die Bevölkerung von Oberkirch und der Umgebung an“, lobt Bühler das Engagement des Museumsteams und betont, die wichtige Bedeutung des Museum „für alle, die sich für die Geschichte der Region und für Kultur interessieren“.

Bis zum 8. September 2024 kann die Ausstellung zu den Öffnungszeiten des Museums besucht werden. Diese sind Dienstag und Donnerstag von 15 bis 19 Uhr sowie sonntags von 10 bis 12.30 Uhr und von 14 bis 17 Uhr. Am 24., 26. und 31. Dezember 2023 und am 4. Februar 2024 ist das Museum geschlossen.

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