Glasfaser für Oberharmersbach
Breitbandausbau in der Ortenau geht weiter

Oberharmersbach (st). Es ist soweit: Für Oberharmersbach liegt die vorläufige Förderzusage des Bundes vor, um mit dem Glasfaserausbau in der Gemeinde zu beginnen. Bezuschusst wird der Breitbandanschluss von Adressen, die bisher mit einer Übertragungsrate von weniger als 30 Megabit pro Sekunde unterversorgt waren. Das Gesamtvolumen des Ausbaus beträgt 3,8 Millionen Euro, 90 Prozent davon werden durch staatliche Fördermittel vom Bund sowie eine begleitende Landesförderung gedeckt.

Unversorgte Seitentäler

Eine schnelle Internetanbindung ist gerade für ländliche Gemeinden wie Oberharmersbach von elementarer Bedeutung“, erklärt Bürgermeister Richard Weith. Eine unzureichende Breitbandgeschwindigkeit veranlasse Gewerbe, Handel, Dienstleistungs- und Tourismusbetriebe und letztlich auch junge Familien zur Landflucht. „Internet ist inzwischen ein harter Standortfaktor. Deshalb freue ich mich umso mehr, dass es mit der Bewilligung der Fördermittel nun mit dem Ausbau weitergehen kann. Nachdem die Ortslage inzwischen gut versorgt ist, werden wir jetzt die unterversorgten Seitentäler in Angriff nehmen“, so der Rathauschef.

„In einem nächsten Schritt können wir nun die Ausschreibung der Netzplanung angehen“, sagt Josef Glöckl-Frohnholzer, Geschäftsführer der Breitband Ortenau, die als kommunale Gesellschaft den Breitbandausbau im Landkreis koordiniert. „Im Laufe des kommenden Jahres sollen die Arbeiten beginnen und bis Ende 2022 abgeschlossen sein.“ Langfristig aber gelte es, nicht nur alle weißen Flecken auf derLandkarte der Breitbandversorgung verschwinden zu lassen, sondern der gesamten Ortenau Zugang zum gigabitfähigen Netz zu verschaffen.

Netzbetreiber des neuen Glasfasernetzes wird die Vodafone GmbH sein. Das Unternehmen hatte sich im Sommer dieses Jahres im Rahmen eines Ausschreibungsverfahrens gegen drei Konkurrenten durchgesetzt und ist gesetzlich gehalten, auch andere Betreiber auf die Infrastruktur zugreifen zu lassen (Open Access). Der Endkunde kann somit seinen Anbieter frei wählen, wenn dieser mit Vodafone eine Netzkopplung vereinbart hat.

Hintergrund

Die Ausbaumaßnahmen werden koordiniert durch die Breitband Ortenau GmbH & Co. KG. Die kommunale Gesellschaft, an der neben dem Landkreis auch 47 von 51 Städten und Gemeinden in der Ortenau beteiligt sind, steuert in den kommenden Jahren die Verlegung eines kreisweiten, überörtlichen Glasfasernetzes (Backbone-Netz) sowie der Ortsnetze in den Kommunen. Oberharmersbach ist eine von inzwischen 18 Kommunen im Kreis, für die von der Breitband Ortenau Fördermittel beim Bund beantragt wurden. Gemäß den Förderrichtlinien werden bis auf Weiteres Haushalte mit einem Verbrauch von unter 30 Megabit pro Sekunde angeschlossen. Zudem erlaubt eine Sonderförderung den bevorzugten Anschluss zentraler Einrichtungen wie Krankenhäuser und Schulen sowie Gewerbegebiete an das Turbo-Internet.

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