Besuch bei Projekten vor Ort
Besuch im Senegal zeigt Ausmaß der Not
Neuried (st/gro). Am 13. Januar waren die beiden Vorstandsmitglieder Jürgen Gassmann und Beatrice Haltermann vom Ortenauer Hilfswerk "Kindergärten in Afrika" (KigaAf) in die Region Thies im Senegal geflogen. "Die Armut ist weit schlimmer als gedacht", berichten die beiden. Das Durchschnittsalter in der Region liege bei 16 Jahren. Nur 20 Prozent der Kinder würden einen Kindergarten oder eine Schule besuchen, da den Eltern die finanziellen Mittel dafür fehlten. Viele der Kinder gingen hungrig ins Bett, weil das Budget nicht einmal für eine Ration Reis am Tag reichen würde. "Hier wollen wir helfen", so Jürgen Gassmann und Beatrice Haltermann, denn KigaAf garantiere den Kindern sowohl Bildung als auch täglich satt zu werden.
Dabei besuchten sie drei Kindergärten und ein Waisenhaus, die von dem Verein unterstützt werden. Sie seien durch private Initiativen ins Leben gerufen worden, da der senegalische Staat Kindergärten nicht unterstütze. Im Gepäck hatten die beiden Ortenauer 650 Kilogramm Reis, die von einem Lastwagen ausgeliefert wurden. Ein weiteres Geschenk war die Zusicherung, dass die vier Einrichtungen mit monatlichen Lieferungen von 200 Kilogramm Reis rechnen können. Dieser wird vom Projektleiter Alioune vor Ort ausgegeben. Mit dabei waren aber auch Koffer, in denen sich Spielsachen, Kleidung sowie Lern- und Schreibmaterial befanden. Diese Dingen fanden reißenden Absatz bei den Kindern.
Schon viel erreicht
KigaAf wurde vor wenigen Wochen gegründet und es wurde schon einiges erreicht: Rund ein Dutzend Kinde dürfen sich über Patenschaften aus Deutschland freuen. Deren Besuch war ebenfalls Teil der Reiseroute. Die beiden Ortenauer überreichten kleine Geschenke der Pateneltern. "Mit den Patenschaften ermöglichen wir den Kindern regelmäßiges Essen, Bildung und medizinische Versorgung", so Jürgen Gassmann.
Das neueste Projekt von KigaAf befasst sich mit einzelnen Innenhöfen im Bezirk Thies. In diesen wohnen jeweils rund 20 Menschen, wovon in der Regel sechs Erwachsene und 14 Kinder sind. KigaAf vergibt Kleinkredite zum Aufbau der Selbstständigkeit in kleinen Gewerbebetrieben oder Eigenversorgung zum Beispiel durch Tierzucht oder Gemüseanbau. Auch Bildung etwa in Deutsch, Mathe, Allgemeinbildung und Sprachen wird speziell für diese Innenhöfe von KigaAf bezahlt. Ein Lehrer unterrichtet die Bewohner regelmäßig. Sollte das Projekt Innenhof erfolgreich sein, wird es erweitert um so nach und nach vielen Menschen im Bezirk ein besseres Leben zu ermöglichen.
Wer mehr über den Ortenauer Verein erfahren möchte, wird im Internet unter www.kigaaf.de fündig.
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