Angedacht
Ein "Elfchen" zur Völkerverständigung
Pfingsten ist ein ganz aktuelles, hochpolitisches Fest. Denn Pfingsten ist das Fest der Völkerverständigung. Deshalb darf es nicht abgeschafft werden, auch wenn manche das möchten. Die Pfingstgeschichte erzählt davon, dass sich Menschen von ganz unterschiedlichen Ländern und Nationen, Völkern und Volksgruppen verständigen können und verstehen. Schon damals wurden diejenigen, die sich untereinander verständigt und verstanden haben, verspottet. Leider, denn Verständigung ist wichtiger den je.
Wie schön wäre es, wenn der Pfingstgeist ganz kräftig das aktuelle politische Klima aufwirbeln würde. Wenn der Pfingstgeist alle diejenigen durcheinanderbringt, die nur die eigene Sprache sprechen wollen, ob sie nun „America first“ sagen oder „Deutschland über alles“ singen. Pfingsten verunsichert all diejenigen, die nur noch Mauern aufrichten anstatt Brücken zu bauen.
Der Pfingstgeist ist dieser „Wind of change“, von dem die Rockband "Skorpions" so wunderbar singt. Es ist die heimliche Hymne des Falls der Berliner Mauer. „Listening to the wind of change“ heißt es da. Darin liegt die Aufforderung: Hört auf den Wind der Veränderung. Verständigung kann sich in diesem "Wind of change“ recht einfach ereignen. Wenn wir nur einige wenige Worte gemeinsam haben.
Das eine Wort „Frieden“. Die beiden Worte „Menschenbruder“ und „Menschenschwester“. Die drei Worte „Glaube, Hoffnung, Liebe“. Die vier Worte von Albert Schweitzer „Ehrfurcht vor dem Leben“.
In der Schule gibt es „Elfchen“, das sind kleine Gedichte, die nur aus elf Wörtern bestehen. In der ersten Zeile ist ein Wort, in der zweiten Zeile zwei Worte, in der dritten Zeile drei Worte, in der vierten Zeile vier Worte und in der fünften Zeile wieder ein Wort. Zu Pfingsten könnte das "Elfchen" so aussehen:
Frieden / Menschenbruder – Menschenschwester / Glaube – Hoffnung – Liebe / Ehrfurcht vor dem Leben / Pfingstgeist
Hans-Georg Dietrich,
Schuldekan für die
ev. Kirchenbezirke
Lahr und Offenburg
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