Landesgartenschau Lahr
Hat OB Dr. Wolfgang G. Müller ein Geheimnis?
Lahr (ag). Alle freuen sich schon auf den 12. April. Dann wird nämlich die Landesgartenschau in Lahr offiziell eröffnet. Und es ist wirklich beachtlich, was 186 Tage lang dort geboten wird. Institutionen, Vereine, Verbände, Partner und unzählige Bürger bringen sich zusätzlich in das Programm ein, um den Besuchern am Fuße des Schutterlindenbergs ein wahres Sommermärchen zu bieten.
Noch wird gebaut und gewerkelt, aber die Verantwortlichen sind absolut zuversichtlich, dass alles rechtzeitig fertig wird – sogar die Brücke (wir berichteten). Doch was ist eigentlich mit dem See? Vergangenes Jahr sorgte es für Stirnrunzeln, dass er sich langsamer füllte als geplant. Es bestand die Sorge, dass Wasser abfloss. Inzwischen präsentiert sich auf dem Gelände zwar eine herrliche Wasserlandschaft. Aber Besuchern fiel kürzlich ein großes Rohr auf, das den See speiste. Auf Nachfrage der Guller-Redaktion, ob immer noch Wasser verloren geht, antwortete Pressesprecherin Petra Sattler ungewöhnlich kurz angebunden mit einem klaren "Nein", während sich der Rathauschef schnell umdrehte. War Dr. Wolfgang G. Müller wirklich nur wegen eines Anschlusstermins so in Eile oder steckte mehr dahinter?
Tatsächlich wird inzwischen hinter vorgehaltener Hand gemunkelt, der Oberbürgermeister wäre wegen des Wasserstands des Landesgartenschausees hochgradig nervös. Gut informierte Kreisen schilderten der Guller-Redaktion, wie Wolfgang G. Müller regelmäßig mit prüfendem Blick am Ufer stehen soll. Kürzlich hätte er sogar einen Zollstock dabei gehabt.
Allgemein wird angenommen, er wolle sich bei diesen regelmäßigen Aufenthalten am See nur an den Fortschritten auf dem Gelände erfreuen. "Doch warum schaut er dann manchmal so nachdenklich?", gibt ein Augenzeuge zu bedenken, der namentlich nicht genannt werden möchte.
Wie ernst ist die potentielle Gefahr? Der Guller wollte es genau wissen und fragte bei Prof. Dr. aqu. Joachim Tümpel von der Universität Friedrichshafen am Bodensee nach. "Bei Regen kommt immer genügend Wasser von oben nach", erklärt der Versickerungsexperte. "Die Gefahr, dass die Landesgartenschaubesucher plötzlich vor einem fast leeren See stehen, ist selbst bei mäßigen Niederschlägen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nahezu ausgeschlossen, sofern der Wasserverlust eine Gesamtmenge von 0,2 Liter pro Quadratmeter nicht überschreitet." Letzteres hält Tümpel für abwegig, nachdem er via Web-Cam das Gewässer auf dem Landesgartenschaugelände 24 Stunden lang beobachtet hatte.
Doch was tun bei schönem Wetter? Immerhin rechnen Meteorologen während der 186 Gartenschautage auch mit Sonnenschein. Die einfachste Lösung wäre in einem solchen Fall, Wasser nachzupumpen. Allerdings würde das die ohnehin schon hohen Kosten für die Stadt noch weiter nach oben schrauben. Ob es dafür eine Mehrheit im Gemeinderat gibt, ist mehr als fraglich.
Es sieht aber ganz danach aus, dass der OB schon einen Notfallplan hat. In seinem Papierkorb fanden sich wohl Ausdrucke, die zwar zerrissen waren, aber wieder zusammengesetzt werden konnten. Demnach sollen die Landesgartenschaubesucher gebeten werden, jeweils einen Eimer Wasser von zu Hause mitzubringen. Als Dankeschön bekommen sie eine Plakette mit der Aufschrift "Ich bin ein Lahrer Seeretter".
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