Möbel im römischen Stil
Ehrenamtliche fertigen Rekonstruktionen
Lahr (st). Seit Mitte September sind sie zugange: Drei Mitglieder des Arbeitskreises Gallo-römisches Leben Lahr-Dinglingen fertigen jeden Freitagnachmittag auf der Römeranlage im Lahrer Bürgerpark ehrenamtlich Möbel aus Erlenholz an.
Als Vorlagen dienen ihnen römische Möbelabbildungen auf Reliefs und Wandmalereien, aber auch seltene Originalfunde, beispielsweise aus den Niederlanden. In einem Seminar der Abteilung für Provinzialrömische Archäologie der Universität Freiburg haben die Ehrenamtlichen gemeinsam mit Prof. Dr. Alexander Heising und Studierenden im Wintersemester 2020/21 nach passenden Beispielen recherchiert. Bis zu einer witterungsbedingten Winterpause Ende November sollen drei Regale und ein Tisch für den Verkaufsraum im Streifenhaus sowie zahlreiche Bänke und Hocker fertiggestellt sein. Die Arbeiten werden im Frühjahr 2022 weitergeführt.
Unterstützung durch Schreiner
Unterstützt werden die Ehrenamtlichen von einem örtlichen Schreiner, der ihnen beim Zusägen des Rohholzes und bei der technischen Umsetzung mit seinem Wissen und seinen Erfahrungen hilft. Zu Beginn des Projektes wurde diskutiert, ob und inwieweit moderne Maschinen zum Einsatz kommen dürfen. Die einhellige Meinung zwischen Forschenden und Laien ist, dass für eine zügige Produktion der Möbel ein maschineller Einsatz nötig ist, die Möbeloberfläche jedoch – etwa durch den Einsatz eines Hobels – „handgearbeitet“ aussehen soll. Über Schriftquellen sind verschiedene Stecktechniken aus römischer Zeit überliefert, an denen sich die Möbelgruppe orientiert. Nur manchmal müssen handgeschmiedete Eisennägel zur Stabilisierung zum Einsatz kommen.
Finanziert wird das Projekt von der Regionalstiftung der Sparkasse Offenburg-Ortenau und dem Historischen Verein Mittelbaden. Das Stadtmuseum Lahr unterstützt die Schreinergruppe im wissenschaftlichen und organisatorischen Bereich.
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