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Lutherrose will im Herzen erblühen
Aus unseren Gärten ist sie nicht wegzudenken, die Pfingstrose. Es gibt sie in vielen Farben, aber am beliebtesten ist die rote. Eine Blume, die vor Kraft strotzt, mit ihrer vollen Blüte und der buschigen Vielfalt. Am Pfingstfest steht sie meist auf dem Altar. Und vom „Fest des Heiligen Geistes“ hat sie ihren Namen, denn sie blüht meist zu Pfingsten. Es werden ihr Heilkräfte zugesprochen und sie ist ein Symbol für Reichtum und Schönheit.
Heilkräfte ganz anderer Art gehen von der Lutherrose aus. Diese ist vermutlich weniger bekannt. Sie blüht auch nicht in unseren Gärten, aber seit Jahrhunderten auf Schriften, Wappen, Kunstwerken aller Art und zu Pfingsten auch als prächtiges Medaillon, das in unserer Korker Dorfkirche enthüllt werden wird. Ursprünglich war die Lutherrose das persönliche Siegel Martin Luthers, inzwischen ist sie zum Symbol reformatorischer Theologie geworden.
Es ist eine weiße Rose, in der Farbe des Geistes und der Engel, um zu sagen, dass der Glaube Freude, Trost und Frieden schenkt. In der Mitte ein schwarzes Kreuz im roten Herz, das auf das Zentrum des Glaubens verweist, auf Jesus Christus, der die Liebe Gottes verkörpert. Das alles auf himmelblauem Grund, umgeben von einem goldenen Ring, denn im Glauben haben wir einen Vorgeschmack auf die himmlische Freude und Seligkeit, die wie der Ring – ohne Anfang und Ende – in der Ewigkeit vollendet sein wird.
Diese Rose des Glaubens will in unserem Herzen erblühen, uns heilen und erneuern und so die ganze Kirche immer wieder neu reformieren. Ihre Wachstumskraft bekommt sie vom Heilige Geist, den wir an Pfingsten feiern und der im Wort Gottes zu uns kommt. Darum ging es Martin Luther vor 500 Jahren, dass der Glaube Nahrung bekommt und zur Freude der Menschen erblüht.
Lassen auch wir heute die Rosen erblühen: Die Pfingstrosen und die Lutherrose; und hegen und pflegen wir vor allem die Glaubensrose in unserem Lebensgarten.
Christa Wolf
Pfarrerin in Kehl-Kork
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