Kombination der Verkehrsmittel
Vier Mobilitätsstationen sind eröffnet
Kehl(st) Statt sich hinter das Steuer des eigenen PKWs zu setzen, in den Sattel eines Leihrads schwingen oder ein Car-Sharing-Auto nutzen – an vier Stellen in der Kernstadt ist das ab sofort möglich. Stellvertretend haben Oberbürgermeister Wolfram Britz und der Erste Beigeordnete Thomas Wuttke am Donnerstag, 25. Januar, die Mobilitätsstation an der Richard-Wagner-Straße eingeweiht.
420.000 Euro Kosten für vier Stationen
Damit ist die Stadt dem Ziel einer Verkehrswende ein gutes Stück nähergekommen. Für 420.000 Euro entstanden hinter dem Rathaus, am Bahnhofsvorplatz, an der Iringheimer Straße gegenüber dem Wasserturm nahe dem Fontänenfeld sowie eben an der Richard-Wagner-Straße gegenüber der Villa RiWa vier Knotenpunkte, an denen Nutzer zwischen verschiedenen Mobilitätsformen wählen können. Hinter dem Rathaus haben sie nicht nur die Möglichkeit, ein Leihfahrrad - darunter auch Pedelecs - oder ein Car-Sharing-Fahrzeug zu mieten, in unmittelbarer Nähe befinden sich darüber hinaus eine Tram-Haltestelle und das Bus-Rendez-vous.
Zweitauto überflüssig
Ähnlich vielfältig ist das Mobilitätsangebot am Bahnhof. Dort können Nutzer zusätzlich in die Zugverbindungen nach Straßburg oder Offenburg umsteigen. Mit der Einrichtung der Mobilitätsstationen verfolgt die Stadt das Ziel, den Druck auf Parkräume zu senken. Fahranfänger und Haushalte ohne eigenen PKW könnten von einer Anschaffung absehen und stattdessen das Leihangebot nutzen. „Auch der ein oder andere Zweitwagen könnte dadurch überflüssig werden“, erläutert Felix Rhein, städtischer Koordinator für Radverkehr und Mobilitätsstationen. „Das spart nicht nur Geld, sondern auch notwendigen Parkraum“, fügt er hinzu. Für Stadtteile wie die Kreuzmatt seien Mobilitätsstationen zudem eine Aufwertung, attestiert Jurij Kern, Geschäftsführer der städtischen Wohnbau.
Beteiligte Kommunen
Die vier Stationen sind Knotenpunkte in einem Netz, das über die Kehler Gemarkungsgrenzen hinausgeht und nahezu die gesamte Ortenau abdeckt. Seit 2019 beteiligt sich Kehl am Mobilitätsnetzwerk Ortenau, zu dem auch Offenburg, Lahr, Achern, Oberkirch, Rheinau, Willstätt, Appenweier, Schutterwald, Gengenbach, Friesenheim, Neuried, Schwanau und Seelbach zählen. In diesen Kommunen stehen ebenfalls Mobilitätsstationen, an denen beispielsweise die Leihräder problemlos abgegeben werden können. Car-Sharing-Fahrzeuge hingegen müssen an den ursprünglichen Ausleihort zurückgebracht werden.
Auch eine Fahrt ins benachbarte Straßburg ist mit einem Leihwagen oder -rad problemlos möglich. Dabei ist zu beachten, dass die Autos und Fahrräder im Anschluss wieder in der Ortenau abgegeben werden müssen. „Wir freuen uns sehr, endlich in Kehl die ersten Mobilitätsstationen eröffnen zu können“, sagt Oberbürgermeister Wolfram Britz. „Als Stadt tragen wir damit unserer Verantwortung Rechnung, den Klimaschutz im Verkehrssektor voranzutreiben.“ Voraussichtlich im Juli sollen drei weitere Mobilitätsstationen in Kehl fertiggestellt werden: an der Kita Sundheim, am Korker Bahnhof und bei den Freizeitanlagen. Für die Umsetzung des Projekts zeichnen sich die Stabsstelle Nachhaltige Stadtentwicklung gemeinsam mit dem Bereich Tiefbau verantwortlich.
Hintergrund
Der Gemeinderat hat im Februar 2018 ein Mobilitätskonzept beschlossen, das die Grundlage für Kehls Verkehrsentwicklung bildet. Für dessen weitere Umsetzung beteiligt sich die Stadt seit 2019 am Mobilitätsnetzwerk Ortenau. Das interkommunale Netzwerk übernimmt den Auf- und Ausbau der Mobilitätsstationen und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative gefördert.
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