Nur neun Buchungen in einem Jahr
Carsharing-Standort in Kork aufgelöst
Kehl-Kork (st). Weil die Auslastung seit mehreren Jahren zu gering ist, wurde das Carsharing-Auto in der Oberdorfstraße 2a in Kork zum 1. April abgezogen. Auch eine finanzielle Unterstützung durch die Stadt konnte an der geringen Nachfrage nichts ändern. Insgesamt entwickelt sich das Potential fürs Carsharing in Kehl jedoch gut – wenn man den Corona-Effekt außer Betracht lässt.
Seit 2014 gibt es in Kehl das Angebot, Autos gegen Gebühr stundenweise zu mieten. Nutzer hatten dabei an zwei Standorten – Rathausplatz und Oberdorfstraße – die Wahl zwischen fünf Fahrzeugen. Zum 1. April wurde das Auto in Kork jedoch ersatzlos gestrichen, wie der Carsharing-Anbieter Stadtmobil Südbaden in einer Kundenrundmail mitteilte. Dort hieß es: „Seit 2016 kämpfen wir bereits mit der schlechten Auslastung dieses Standortes, die gegenwärtige Nutzung lässt den wirtschaftlichen Betrieb jedoch nicht mehr zu.“ Während in den vergangenen zwölf Monaten die Stadt durch einen Defizitausgleich das Carsharing-Angebot erhalten hatte, verzeichnete das Auto in Kork gerade einmal neun Buchungen.
Durch Pandemie deutlich weniger Buchungen
Sicherlich hat auch der Corona-Virus seinen Teil dazu beigetragen. Mit dem Auftreten der ersten Fälle in der Region wurde das soziale Leben drastisch heruntergefahren, Homeoffice verstärkt genutzt und die Mobilität eingeschränkt. Nach Inkrafttreten der Notverordnung des Landes am 17. März 2020 sind die Buchungszahlen in Kehl innerhalb eines Monats um rund 56 Prozent zurückgegangen. Während jedoch die Standorte in der Kernstadt sich schnell wieder stabilisierten und meist zu rund zwölf bis 29 Prozent ausgelastet waren, dümpelte das Korker Carsharing-Auto mit einer Auslastung im einstelligen Prozentbereich vor sich hin.
Auch der positive Ausreißer im dritten Quartal 2020 von knapp 20 Prozent konnte nichts gegen das Schattendasein ausrichten. Trotz dieser schlechten Nachrichten freut sich Monika Schwinkendorf von Stadtmobil Südbaden, dass die Kundenzahl in den vergangenen zwölf Monaten nahezu stabil geblieben ist und Kündigungen durch Neuverträge ausgeglichen werden konnten. „Wir sind überzeugt, ohne den Corona-Effekt gibt es eine sehr positive Entwicklung in Kehl.“
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