Neujahrsempfang der Stadt Gengenbach
Demokratie und Gemeinschaft

Bürgemeister Thorsten Erny beim Neujahrsempfang der Stadt Gengenbach | Foto: Stadt Gengenbach/Manuela Seiler
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Gengenbach (st) Bürgermeister Thorsten Erny konnte am Freitag, 12. Januar, über 300 Gäste in der Kinzigtalhalle in Gengenbach begrüßen. Zusätzlich zu den Vertretern von Gemeinderat, Ortschaftsrat, Behörden und Institutionen, Kirchen, Wirtschaft und den Gästen aus Obernai sind Vereinsvorstände sowie ehrenamtlich engagierte Bürger zum Empfang eingeladen. Unter den Gästen war auch Ohlsbachs Bürgermeister Bernd Bruder mit seiner Ehefrau Brigitte und Alt-Bürgermeister Jürgen Schäfer aus Berghaupten, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt. Zum ersten Mal hatte Bürgermeister Erny 50 in Gengenbach wohnhafte Personen zufällig ausgewählt und ebenfalls mit einer Begleitperson zum Neujahrsempfang eingeladen. Die Resonanz auf diese Einladungen war sehr positiv.

Mit dem Zitat von Johann Wolfgang von Goethe „Das Leben gehört dem Lebendigen an, und wer lebt, muss auf Wandel gefasst sein“, startete Thorsten Erny seine Ansprache mit einem Blick auf das Weltgeschehen und die Auswirkungen auf die persönliche Situation jedes Einzelnen in Gengenbach. Er stellte die Bedeutung und die Werte der Demokratie in den Vordergrund. Er rief dazu auf, den extremistischen Parteien mit einer starken Wahlbeteiligung bei den Europa- und Kommunalwahlen entgegenzustehen. Er plädierte dafür, die demokratisch gewählten Gemeinderäte zu unterstützen, damit sich Kandidaten zur Wahl stellen, die sich für das Allgemeinwohl Gengenbachs, für alle Bürger einsetzen wollen.

Rückblick

Der Bürgermeister verglich in seiner Rede die städtischen Strukturen mit einem Räderwerk. Ein eng ineinandergreifendes Räderwerk, das die Zusammenarbeit vieler verschiedener Arbeitsbereiche symbolisiere. Thorsten Erny ging in seinem Rückblick auf das vergangene Jahr auf den Fortschritt bei der Entwicklung des Hukla-Areals sein. Die Schaffung von attraktivem Wohnraum identifizierte er als wesentlichen Punkt für den Wohlstand der Stadt, ebenfalls das Angebot an Arbeitsplätzen. In den vergangenen Monaten habe sich in Gengenbach auch dabei einiges getan, die Wirtschaftsbetriebe in Gengenbach seien breit aufgestellt. Mit insgesamt 700 neuen Arbeitsplätze im Kinzigpark schaut der Bürgermeister optimistisch in die Zukunft.

Ein weiterer wichtiger wirtschaftlicher Faktor sei der Tourismus. Der Umbau des Kultur- und Tourismuszentrums sei gelungen und die Lage am Marktplatz beschere einen großen Zulauf. Für die rund eine Million Tagestouristen und über 240.000 Übernachtungsgäste stehe ein attraktives Angebot an Hotellerie- und Gastronomiebetrieben zur Verfügung. Auch der Gesundheitsstandort Gengenbach gewinne immer mehr an Bedeutung. Mit dem neuen Ärztehaus und dem Neubau am ehemaligen Klinikstandort werde das Angebot weiter ausgebaut.

Beeindruckendes Signal

Den Neubau der Integrierten Leitstelle und des Amtes für Katastrophenschutz des Landratsamtes nannte der Bürgermeister ebenfalls ein beeindruckendes Signal. Auf dem Klinik-Areal und dem angrenzenden Grundstück investiere das Landratsamt Ortenaukreis nun insgesamt 57 Millionen Euro in Gengenbach. Zukünftig entstünden insgesamt über 300 Arbeitsplätze auf diesem Gelände.

Als Beispiel für die gut aufgestellte Gengenbacher Blaulichtfamilie erwähnte Thorsten Erny den großartigen Einsatz beim Brand eines Pflegeheimes. Das Zusammenspiel von Feuerwehren, DRK, Maltesern und weiteren Rettungsorganisationen sei beeindruckend gewesen. Der Fuhrpark der Feuerwehr Gengenbach sei 2023 mit einem Fahrzeug im Wert von rund 580.000 Euro erweitert worden. Weitere Investitionen in den Katastrophenschutz stünden im Jahr 2024 an, eine Sirenenkonzeption und das Starkrisikomanagement stünden auf der Agenda der Stadt.

Ausblick

Als weiteres wichtiges Zahnrad nannte Bürgermeister Thorsten Erny die städtische Infrastruktur. Wasser, Abwasser, Strom, Telekommunikation und zukünftig auch verstärkt die Wärmeversorgung seien Grundlage für das Leben in der Stadt. In diese Infrastruktur müsse weiter investiert werden. Auch die Baufortschritte im Glasfaserausbau nannte der Bürgermeister beeindruckend. Im Vergleich zu anderen Kommunen gingen die Arbeiten in Gengenbach schnell voran.

Die Erfolgsgeschichte der Windenergie gehe weiter: In 2023 erzielten der Windpark Rauhkasten/Steinfirst einen Rekordstromertrag von über 34 Millionen Kilowattstunden. Dies entspreche umgerechnet einem Verbrauch von rund 11.300 durchschnittlichen Haushalten, was etwa dem 2,5-fachen von Gengenbach gleichkommt.

Der Schulstandort Gengenbach werde mit Gesamtinvestitionen von über 16 Millionen Euro stetig erweitert. Für 2024 stehe die Sanierung von Räumen der Verbundschule und die Außenanlage am Schulzentrum im Vordergrund. Für die geplante Ganztagesgrundschule solle in diesem Jahr auch der Förderantrag gestellt werden.

Der Bürgermeister ging in seiner Rede auch auf die Notwendigkeit der Rathaus-Sanierung ein. Durch die Förderung von 50 Prozent sei die Gesamtinvestitionssumme von rund 20 Millionen Euro machbar. Für den Bürgermeister gilt auch hier das Prinzip: „Was wir machen, machen wir auch richtig.“

Werte der Demokratie

Zu diesem Thema wiederholte Bürgermeister Thorsten Erny seinen Aufruf, die Bedeutung und Werte der Demokratie zu unterstützen mit einem Zitat des kürzlich verstorbenen Bundestagspräsidenten a. D: und ehemaligen Gengenbacher Dr. Wolfgang Schäuble: „Demokratie beruht auf der Bereitschaft, zu akzeptieren, dass andere Meinungen ihren Platz haben, auch wenn Sie den eigenen widersprechen und anzuerkennen, dass am Ende nicht entscheidend ist, was ich denke, sondern was die Mehrheit entscheidet. Deshalb ist Demokratie ein anspruchsvolles Modell des Zusammenlebens. Sie fordert uns Menschen viel ab. Sie, die Demokratie, ist eine Zumutung, wenn die Menschen meinen, der Staat sei nur eine Art Supermarkt, der den Bürgern dauernd Angebote machen muss, dann geht die Demokratie vor die Hunde. Die Bürger müssen sich für die Demokratie einsetzen, wir haben nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten.“

In der Kommunalpolitik der Stadt Gengenbach engagieren sich Gemeinderat, die Ortsvorsteher und Ortschaftsräte für die Demokratie und vor allem auch für die Zukunftsfähigkeit der Stadt Gengenbach. Bürgermeister Erny dankte ihnen allen für die gute Zusammenarbeit. Thorsten Erny bedankte sich bei zahlreichen ehrenamtlich Engagierten der Stadt, die sich in den Kirchengemeinden, dem Familien- und Seniorenbüro, in Elternbeiräten, als Ausbilder in den Vereinen oder in Vorstandschaften engagieren. Sein Dank ging auch an die Mitarbeiter des Konzerns Stadt Gengenbach für die geleistete Arbeit im vergangenen Jahr.

Grüße aus der Partnerstadt

Christian Weiler überbracht die Neujahrswünsche der Stadt Obernai in Vertretung für Bürgermeister Bernard Fischer. Zum Auftakt des Neujahrsempfanges verzauberten die Ballettkinder von Astyle Artzentrum das Publikum mit ihren abwechslungsreichen Darbietungen. Fester Programmpunkt des Abends ist der musikalisch untermalte Rückblick mit Fotos auf das Jahr 2023. Bürgermeister Thorsten Erny dankte seiner Assistentin Manuela Seiler für die beeindruckende Zusammenfassung der Ereignisse. Die Alt-Gengenbacherinnen der Bürgergarde empfingen die Gäste nach dem offiziellen Teil mit dem Ehrenwein der Stadt. Der Harmonika-Spielring Gengenbach konnte unter der Leitung von Cordula Lehmann ein breites Spektrum seines Könnens präsentieren und erntete dafür auch viel Applaus.

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