Konzept für Übergangslösung
Lückenschluss für Radweg zwischen Friesenheim und Meißenheim
Friesenheim/Meißenheim (st). Das Regierungspräsidium Freiburg (RP) bringt gemeinsam mit den Gemeinden Friesenheim und Meißenheim den Lückenschluss für den Radweg entlang der L118 auf den Weg. Auf das weitere Vorgehen hierzu einigten sich Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer und RP-Abteilungsleiter Karl Kleemann mit den Bürgermeistern Erik Weide (Friesenheim) und Alexander Schröder (Meißenheim) bei einem Gespräch am vergangenen Freitag in Freiburg. Im Rahmen eines Kooperationsprojekts wird das Land die Kosten tragen, während die Gemeinden die Planung und den Bau übernehmen.
Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer: „Wir haben den Anspruch, die nachhaltige Mobilität und insbesondere den Radverkehr im Regierungsbezirk voranzubringen. Dazu braucht es auch Kreativität – gerade in technisch schwierigen Situationen wie hier.“
Konzept für Radweg
Der Radweg entlang der L 118 zwischen Friesenheim und Meißenheim wurde in den vergangenen Jahren in erfolgreicher Kooperation zwischen dem RP und den Gemeinden bereits umfangreich angelegt und ausgebaut. Nur an einer Brücke über die bestehende Rheintalbahn-Trasse sowie einer Brücke über die A5 konnte bislang kein straßenbegleitender Radweg angelegt werden. An beiden Stellen ist die Situation so beengt, dass die zusätzliche Anlage eines Geh- und Radwegs aus Gründen der Statik und Verkehrssicherheit den Neubau einer verbreiterten Brücke erforderlich machen würde. Da im Zuge der mittelfristig anstehenden Ausbaumaßnahmen an der Rheintalbahn und der A5 ohnehin Arbeiten an den Brücken anstehen, können die Radwegebeziehungen erst dann endgültig verbessert werden.
Nun wurden in Abstimmung zwischen dem Regierungspräsidium und den Gemeinden Friesenheim und Meißenheim ein Konzept verabredet, um die Situation bereits für die Zwischenzeit zu verbessern. Grundlage hierfür war eine Verkehrsschau vor Ort, die am 26. Juni stattfand.
Brücke über Bahntrasse
Die Brücke über die Bahntrasse lässt nach den Abklärungen des RP in geringem Umfang bauliche Veränderungen zu, um die Situation zu verbessern. So kann die Fahrbahn von aktuell 7,50 auf 6,50 Metern verengt und dafür ein Geh- und Radweg ergänzt werden, ohne dass sich dies merklich auf die Verkehrsqualität auswirkt. Beabsichtigt ist, dass die Gemeinde Friesenheim hierfür in Kooperation mit dem RP die Federführung bei der Umsetzung übernimmt. Aktuelle Abstimmungen zu den Details laufen bereits.
Brücke über Autobahn
Im Gegensatz dazu sind bauliche Anpassungen bei der Brücke über die Autobahn nicht möglich. Um dennoch eine sichere Führung des Radverkehrs zu ermöglichen, soll geprüft werden, ob im Rahmen einer geteilten Verkehrsführung eine der beiden bestehenden Fahrspuren ausschließlich für den Geh- und Radwegeverkehr zur Verfügung gestellt werden könnte. Die verbleibende Fahrspur würde im Wechsel für den Kraftfahrzeugverkehr betrieben, aus Sicherheitsgründen würde hierzu voraussichtlich eine Ampelschaltung installiert.
RP-Abteilungsleiter Karl Kleemann: „Das wäre eine innovative Lösung zur Verbesserung der nachhaltigen Mobilität in der Region. Dafür brauchen wir aber Sicherheit, dass der KFZ-Verkehr auf der L 118 leistungsfähig abgewickelt werden kann.“ Die Gemeinde Meißenheim werde hierfür noch einmal aktuelle Verkehrsdaten erheben, anhand derer die Umsetzbarkeit eingehend beurteilt werden könne. Außerdem solle die Maßnahme in jedem Fall mit einem umfangreichen Monitoring verbunden werden.
Mögliche Übergangslösung
Die beiden Bürgermeister zeigten sich zufrieden vom Verlauf der Abstimmungen mit dem Regierungspräsidium. Vor dem Hintergrund der herausfordernden Rahmenbedingungen sei der nun erzielte Kompromiss einer möglichen Übergangslösung ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Situation des Radverkehrs in Friesenheim und Meißenheim.
Bürgermeister Erik Weide: „Ich freue mich über die Kompromissbereitschaft des Regierungspräsidiums und darüber, dass nach so vielen Jahren dieser Lückenschluss im Sinne der Mobilitätswende endlich vollzogen werden kann.“
Bürgermeister Alexander Schröder: „Für die Radfahrerinnen und Radfahrer, vor allem für die Kinder vor Ort, muss zeitnah eine Lösung zur sicheren Querung der Autobahnbrücke am Sportplatz Kürzell gefunden werden. Allen handelnden Akteuren ist bewusst, dass im Sinne der Verkehrssicherheit nicht der Ausbau der A5 beziehungsweise der Rheintalbahn abgewartet werden kann. Aus Sicht der Gemeinde Meißenheim, speziell des Ortsteils Kürzell, freuen wir uns, dass nunmehr zeitnah Lösungen gesucht und gefunden werden, um Sicherheit für die Radfahrenden und die Fußgänger zu schaffen.“
Anlage: Karte des Radwegs (grün) zwischen Friesenheim und Meißenheim/ Quelle: RPF
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