Großherzogliche Grabkapelle
Gedenkort in der Einsamkeit
Die Grabkapelle im Hardtwald nördlich des Karlsruher Schlosses ist ein beliebtes Ausflugsziel und ein Kleinod der badischen Geschichte. Es war der tragische Tod eines Sohnes im jugendlichen Alter, der der badischen Großherzogsfamilie den Anlass gab, diesen eindrucksvollen Sandsteinbau im gotischen Stil errichten zu lassen.
Der Verlust ihres jüngsten Sohns, Prinz Ludwig Wilhelm, im Jahr 1888 hatte im Großherzogspaar Friedrich I. und Luise von Baden die Sehnsucht nach einem Gedenkort in der Einsamkeit geweckt. Deshalb wurde die Grabstätte fernab vom Betrieb der Residenzstadt am östlichen Rand des Schlossgartens erbaut. Heute sind hier 18 Mitglieder der Familie der Großherzöge von Baden bestattet. Die Grabkapelle ist ein Kleinod der Architektur des 19. Jahrhunderts. Weithin sichtbar ist ihr Turm in gotischen Formen mit Wasserspeiern und Fialen. In den Querschiffen des Kapellenraums stehen die drei Grabdenkmäler Ludwig Wilhelms und seiner Eltern. Sie sind nur sogenannte Scheingräber, die an die Verstorbenen erinnern. Die eigentliche Bestattung erfolgte in der Gruft unter dem Kapellenraum. Bildhauer Hermann Volz schuf die eindrucksvollen Plastiken.
Info: Die Großherzogliche Grabkapelle in Karlsruhe ist donnerstags und freitags jederzeit von 11 bis 14 Uhr zu besichtigen, Samstag, Sonntag und feiertags zu jeder vollen Stunde von 13 bis 17 Uhr. Erwachsene zahlen drei Euro Eintritt. Weitere Infos gibt es unter www.grabkapelle-karlsruhe.de.
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